VATIKAN - „Ein außergewöhnlicher Tag, der dazu bestimmt ist, in den kommenden Jahren … als sichtbares Zeichen einer dem Athenäum besonders teuren Tradition erinnert zu werden: von Benedikt XV. bis Johannes Paul II.“, Grußwort von Professor Ornaghi an Papst Benedikt XVI. bei der Eröffnung des akademischen Jahres an der Katholischen Universität

Freitag, 25 November 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Heute morgen besuchte Papst Benedikt XVI. die Fakultät für Medizin und Chirurgie „Agostino Gemelli“ in Rom anlässlich der Eröffnung des neuen Studienjahres an der Katholischen Universität „Sacro Cuore“. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Papst ein Studienjahr eröffnet.
„Dies ist ein besonderer Tag, der dazu bestimmt ist, dass wir uns in den kommenden Jahren an ihn erinnern werden“, so Professor Lorenzo Ornaghi, der Rektor der Universität. „Mit Wohlwollen hat Seine Heiligkeit, nur wenige Monate nach seiner Wahl zum Papst, die Einladung eingenommen, den Weg zu begleiten, zu erleuchten und zu segnen, der uns im 85. Lebensjahr unserer Universität erwartet. Umso glücklicher sind wir, da, Heiliger Vater, Ihre heutige Teilnahme eine sichtbares Zeichen der Kontinuität einer dem Athenäum besonders teuren Tradition ist: von Benedikt XV. bis Johannes Paul II., der aus dem Fenster im zehnten Stock der „Gemelli“-Klinik einen Lehrstuhl des menschlichen Leidens und der seligen Hoffnung gemacht hat“.
Benedikt XVI. besucht die Katholische Universität bereits zum zweiten Mal als Papst. Am 5. August dieses Jahres besuchte er seinen Bruder in der Gemelli-Klinik, der dort behandelt wurde.
Doch die Beziehung zwischen Joseph Ratzinger und der Katholischen Universität hat eine lange Geschichte. Als damaliger Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre hielt Kardinal Ratzinger zwei Vorlesungen an der Katholischen Universität: erstmals am 30. November 1988, als er in Rom an der Eröffnung der Abteilung für pädiatrische Neurochirurgie teilnahm. Ein zweites Mal am 8. Februar 1992, als der zukünftige Papst beim Sitz der Universität Mailand das Buch „Wende für Europa? Vorstellte. Papst Benedikt besuchte auch mehrmals Papst Johannes Paul II. bei seinen Krankenhausaufenthalten in der „Gemelli“-Klinik.
Die Katholische Universität „Sacro Cuore“ wurde 1921 von Pater Agostino Gemelli gegründet und hat heute Niederlassungen in fünf Städten: Mailand, Brescia, Piacenza-Cremona, Roma, Campobasso. Die Universität wird von rund 42.000 Studenten besucht, die von 1.400 Dozenten unterrichtet werden. Die Katholische Universität „Sacro Cuore“ ist die größte katholische Universität in Europa.
Die Gründung der Katholischen Universität steht in enger Verbindung mit der Figur von Papst Benedikt XV.: diesem Papst ist es zu verdanken, dass im Jahr 1920 das Dekret zur Gründung der Universität „Sacro Cuore“ verabschiedet wurde. In einem Schreiben vom 22. April 1922 an Pater Agostino Gemelli legte Papst Pius das Profil der Universität fest. Es war das erste einer langen Reihe von Verkündigungen, die die Päpste im Laufe des Jahrhunderts der katholischen Universität widmeten, mit der ein umfassender und väterlicher Dialog entstand.
Am 9. November im Heiligen Jahr 2000 versammelten sich nach dem Gottesdienst mit dem Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Camillo Ruini, rund 500 Menschen im Hörsaal der medizinischen Fakultät, um gemeinsam mit Paps Johannes Paul II. die Eröffnung des Studienjahrs zu feiern. Während seines langen Pontifikats besuchte Papst Johannes Paul II. die Katholische Universität aus verschiedenen Anlässen. Unter seinen Vorgängern eröffnete Papst Johannes Paul XXIII. am 5. November 1961 feierlich die neue Fakultät für Medizin und Chirurgie in Rom. Im Jahr 1976 feierte Papst Paul VI. in der „Gemelli“-Klinik den Gottesdienst zum Fronleichnamsfest. (AP) (Fidesdienst, 25/11/2005 - 45 Zeilen, 539 Worte)


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