ASIEN/INDIEN - Katholische Kirche engagiert sich im indischen Unionsstaat Orissa für die Bekämpfung des Handels mit Frauen aus den so genannten tribalen Völkern

Montag, 21 November 2005

Sambalpur (Fidesdienst) - Im Indischen Unionsstaat Orissa engagieren sich staatliche Institutionen, Nichtregierungsorganisationen und Ordensgemeinschaften gemeinsam für die Bekämpfung des Handels mit Frauen, insbesondere aus den so genannten tribalen Völkern. An vorderster Front engagiert sich dabei vor allem auch die katholische Kirche. Die verschiedenen katholischen Diözesen des Staates haben durch die koordinierte Zusammenarbeit von Pastoralarbeitern und Diözesen versucht, dabei besonders wirkkräftig vorzugehen.
Bei einem jüngsten Seminar in Jharsuguda, haben sich über 50 Delegierte aus den Diözesen, darunter Ordensleute, Priester und Laien mit den verschiedenen Problematiken und möglichen Lösungen im Zusammenhang mit dem Problem des Menschenhandels auseinandergesetzt, von dem im Unionsstaat Orissa im Nordosten Indiens vor allem Frauen aus den so genannten tribalen Volksstämmen betroffen sind. „Der Handel mit Menschen ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so die anwesenden Delegierten, die darauf hinwiesen, dass Frauen verschleppt, ausgebeutet oder als Sklaven verkauft werden. Dabei suchen die verbrecherischen Netzwerke ihr Opfer vor allem unter den Frauen in den Dörfern der tribalen Volksstämme-
Die katholischen Gemeinden wollen in Zusammenarbeit mit einigen Priestern aus den Diözesen Orissas vor allem vorbeugend handeln, aber auch die Opfer rehabilitieren. In eineigen Fällen will mach auch versuchen durch gezielte Aufklärungskampagnen die Einwohner der betroffenen Dörfer über die Gefahren zu informieren, die mit dem einfachen Verdienst verbunden sind, der den Mädchen in Aussicht gestellt wird.
Außerdem will man auch auf legaler Ebene vorgehen und die Mädchen, die von solchen Menschenhändlern kontaktiert wurden, dazu bewegen, diese anzuzeigen und bei Gericht gegen sie auszusagen und damit das Vorgehen der Polizei gegen die verbrecherischen Netzwerke zu unterstützen. Abschließend sollen betroffene Mädchen und junge Frauen rehabilitiert und wieder in die Gesellschaft eingegliedert werden.
Auf diese Weise versuchen die Katholiken im Unionsstaat Orissa, wo es immer wieder zu Übergriffen hinduistisch geprägter extremistischer Gruppen kommt, ihre Sendung im Dienst der Ärmsten und Ausgegrenzten fortzusetzen. Christen engagieren sich dort vor allem auch für Leprakranke und Kranke im Endstadium. Außerdem versuchen sie den tribalen Gemeinden in den abgelegenen Gebieten der Region zu helfen. Die Kirche bittet die Behörden immer wieder, unter Berufung auf die Prinzipien der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Demokratie in Indien, um den Schutz von Minderheiten, für den sie sich selbst direkt engagiert. (PA) (Fidesdienst, 21/11/2005 - 34 Zeilen, 377 Worte)


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