EUROPA/ITALIEN - Erster Weltkongress „Beziehungsfaktor und Recht: Welchen Raum hat die Geschwisterlichkeit?“ der Vereinigung „Comunione e Diritto“ mit über 600 Teilnehmern aus 35 Ländern

Freitag, 18 November 2005

Castelgandolfo (Fidesdienst) - Vom 18. bis 20. November tagt im Zentrum „Mariapoli“ in Castelgandolfo bei Rom der erste Weltkongress „Beziehungsfaktor und Recht: Welchen Raum hat die Geschwisterlichkeit?“ der Vereinigung „Comunione e Diritto“ mit über 600 Teilnehmern aus 35 Ländern und vier Kontinenten.
Das zunehmende Konfliktpotential und die steigende Bereitschaft zum Verstoß gegen die Gesetze, die das menschliche Zusammenleben auf verschiedenen Ebenen kennzeichnet, erfordert die Suche nach neuen „Formen“ der Beziehung, die eine angemessen Ausdrucksform auch im juridischen Bereich und in den verschiedenen Sektoren des öffentlichen und privaten Rechts und des Strafrechts finden sollen, damit der Schutz der Personen und deren unveräußerlichen Rechte und die Gemeinschaft zwischen Personen, Gesellschaftsgruppen und Völkern gesichert und gefördert wird.
Dies steht auch im Mittelpunkt des Kongressthemas: „Beziehungsfaktor und Recht: Welchen Raum hat die Geschwisterlichkeit?“ An drei Arbeitstagen soll ein internationales Engagement auf der Suche nach der Umsetzung der Prinzipien der Geschwisterlichkeit im juridische Bereich angeregt werden. Dies gründet auf der Feststellung, dass die „Prinzipien der Freiheit und der Gleichheit“ auf juridischer Ebene die individuellen Rechte zwar gestärkt haben, aber nicht ausreichen, um ein friedliches Zusammenleben zwischen lokalen, nationalen und internationalen Gemeinschaften zu sichern. Denn es fehlt an Brüderlichkeit, dem dritten Element der dreiteiligen Wortverbindung, dem bisher keine Beachtung geschenkt wurde.
Bei der Konferenz sollen Universitätsdozenten und Fachkräfte die ersten Erfahrungen einer neuen Art und Weise des Rechts- und Justizverständnisses erläutern und damit die juridische Forschung in diesem Sinn anregen. Bei den vorgestellten Projekten handelt es sich unter anderen um ein Pilotprojekt im sizilianischen Gela, das auf den Beziehungen zwischen Bürgern und Verwaltung gründet, Vermittlung im Bereich von Familienstreitigkeiten, die Behandlung von strafrechtlichen Fragen im Bereich der Betreuung von Drogenabhängigen in den Vereinigten Staaten und Österreich.
In der Vereinigung „Comunione e Diritto“, die diesen ersten internationalen Kongress veranstaltet, schließen sich internationale Wissenschaftler und Fachkräfte aus dem Bereich der Rechtswissenschaft zusammen, die versuchen das Prinzip der Brüderlichkeit in den Beziehungen zwischen den verschiedenen Bereichen der Justiz umzusetzen. Dabei beziehen sie sich sowohl bei ihrem aktiven Engagement als auch bei der theoretischen Reflexion auf die Spiritualität der von Frau Chiara Lubich gegründeten Fokolare-Bewegung. (SL) (Fidesdienst, 18/11/2005 - 36 Zeilen, 366 Worte)


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