AMERIKA/BOLIVIEN - „Es ist an der Zeit, dass die Kandidaten unter Beweis stellen, dass sie nicht aus persönlichem Interesse nach Macht streben, sondern um das menschliche Leben in allen seinen Phasen zu schützen und um auf der Grundlage ethischer und sittlicher Werte zu regieren“, heißt es in einer Botschaft der bolivischen Bischöfe

Freitag, 18 November 2005

La Paz (Fidesdienst) - Anlässlich ihrer Jahresvollversammlung und mit Blick auf die bevorstehende Adventszeit aber auch angesichts der bevorstehenden Wahlen der verfassungsgebenden Versammlung veröffentlicht die Bolivianische Bischofskonferenz eine Botschaft mit dem Titel „Hoffnungsvoll auf dem Weg zu den Wahlen“. In ihrer Botschaft weisen die Bischöfe darauf hin, dass Bolivien nach schwierigen Jahren, in denen es Gewalt, Streiks, Blockaden und Radikalismus in den verschiedensten Sektoren, Regionen und Kulturen gab, die nicht nur Trauer und Schmerz verursachten, sondern auch die Regierbarkeit, die Institutionen des Staates und das demokratische Zusammenleben gefährdet haben, nun kurz vor de Wahl steht.
In diesem Zusammenhang weisen die Bischöfe darauf hin, dass die bevorstehenden Wahlen eine einzigartige Gelegenheit für alle darstellen, durch die Stimmabgabe am zukünftigen Schicksal der Nation teilzunehmen. Trotzdem dürfe sich die Wahl nicht auf den Moment der Stimmabgabe allein beschränken, sondern vielmehr müsse man „den neuen Regierenden die notwendige demokratische Autorität geben, damit sie das Land auf dem Weg gerechten und gleichberechtigten Entwicklung begleiten können“ was eine „unverzichtbare Voraussetzung für die Wiederherstellung des Rechtsstaates, die Konsolidierung der Demokratie und die Garantie der nationalen Einheit“ sei. Demzufolge müsse die Stimmabgabe „das Ergebnis eingehenden Nachdenkens sein, dem konkrete Programme zugrunde liegen, die die Lösung von Problemen vor dem Hintergrund des Gemeinwohls und im Interesse des ganzen Landesohne Berechnung und irreführende Versprechen beinhalten.“
In einer solchen Perspektive werden die Kandidaten aufgefordert, Programme zur Bekämpfung von Korruption und Vetternwirtschaft vorzuschlagen, da diese die Institutionen des Landes und der Gesellschaft untergraben: „Es ist an der Zeit, dass die Kandidaten unter Beweis stellen, dass sie nicht aus persönlichem Interesse nach Macht streben, sondern um das menschliche Leben in allen seinen Phasen zu schützen und um auf der Grundlage ethischer und sittlicher Werte zu regieren und dabei eine Wirtschaft im Dienst des Menschen zu fördern, gegen die Armut zu kämpfen und der Nation und deren Grundbedürfnissen zu dienen: Erziehung, Gesundheit, Arbeit, Wohnung, usw.“
Abschließend vertrauen die Bischöfe die Wahlen dem Schutz der Gottesmutter an und fordern das ganze Gottesvolk und allem Menschen guten Willens auf, an der Kampagne des Gebets für den Frieden teilzunehmen (RZ) (Fidesdienst, 18/11/2005 - 37 Zeilen, 392 Worte)


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