AFRIKA/ANGOLA - „Korruption bremst die Entwicklung“, so der Erzbischof von Lubango zum 30. Jahrestag der Unabhängigkeit

Dienstag, 15 November 2005

Luanda (Fidesdienst) - „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“, betonte Erzbischof Zacarias Kamwenho von Lubango mit einem berühmten Zitat von Papst Johannes Paul VI. in seiner Predigt zum Festgottesdienst anlässlich des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit Angolas (vgl. Fidesdienst vom 11. November 2005), am 10. November im Dom von Mbanza Congo. Die angolanischen Bischöfe feierten die Unabhängigkeit des Landes in der Diözese, in der die Evangelisierung Angolas ihren Anfang nahm.
In einer Bilanz zu den 30 Jahren seit der Unabhängigkeit bat Erzbischof Kamwenho alle, objektiv zu bleiben und verurteilte dabei sowohl den übertriebenen Optimismus als auch den „Ango-Pessimismus“. Der Weg, der zu beschreiten sei, so der Erzbischof ist das Erkennen der eigenen Fehler und eine daraus folgende mögliche Korrektur. „Die Bischofskonferenz von Angola und Sao Tomé hat mehrmals auf diese Fehler oder sogar Sünden hingewiesen, die wir bereuen müssen, wenn wir uns für Entwicklung einsetzen wollen. Die größte Sünde ist die Korruption“, so der Erzbischof.
Unter den Übeln, die die Entwicklung in Angola bremsen, nannte Erzbischof Kamwenho auch das Abwandern von Kapital in das Ausland und die „mangelnde Sensibilität der neuen Reichen, die die Großgrundstücke der ehemaligen Kolonialherren an sich gerissen haben und die Bevölkerung in der Armut hinterlassen“.
„Deshalb sollte sich keiner die Verantwortung für die Entwicklung des Landes als etwas Fremdes betrachten“, so der Erzbischof von Lubango, indem er sich dem Aufruf des Präsidenten der Republik anschloss, der die Umsetzung des Entwicklungsprogramms 2005-2006 garantieren will, denn „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“, so der Erzbischof mit den Worten von Papst Paul VI..
Symbolische Bedeutung hat auch die Tatsache, dass dieser Appell von Mbanza Congo ausging. Die Hauptstadt des antiken kongolesischen Reiches war Sitz der ersten Diözese, die 1596 in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara gegründet wurde.
„Ich mache mir die Worte von Papst Johannes Paul II. zu eigen, die er am 8. Juni 1992 ausspracht: Ich empfinde eine besonderes Gefühl, wenn ich die Erde in Mbanza Congo beschreite, Hier hat das Christentum eine 500 Jahre lange Geschichte. Hier gründet die Tradition des Christentums auf den Schatten der Vergangenheit und deren kühnen Taten, die Verwunderung hervorrufen“, so der Erzbischof abschließend. (LM) (Fidesdienst, 15/11/2005 - 33 Zeilen, 366 Worte)


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