VATIKAN - GENERALAUDIENZ: ZIEL DES GÖTTLICHEN WIRKENS SIND NICHT RUIN;VERURTEILUNG ODER VERNICHTUNG DES SÜNDERS

Donnerstag, 11 September 2003

Vatikan (Fidesdienst) – Im Rahmen seiner Katechese zu den Psalmen und Lobpreisungen kommentierte Papst Johannes Paul II. bei der Generalaudienz am Mittwoch, den 10. September auf dem Petersplatz die Verheißung des Propheten Ezechiel (Ez 36, 24-28): „Verheißung eines neuen Lebens“.
„Diese Verheißung, die in der Liturgie zum Lobgesang wird, möchte vor allem den Sinn der Tragödie verdeutlichen, die das Volk in diesen Jahren erlebt hat“, so der Heilige Vater. „Die Sünde der Entweihung des Namens Gottes hatte das Land, das der Herr dem Volk Israel geschenkt hatte, verdorben. Diese Sünde ist letztendlich mehr als alles andere für den Verlust der Heimat und die Zerstreuung unter den Völkern verantwortlich. Gott steht dem Recht und dem Unrecht nicht gleichgültig gegenüber; er betritt auf geheimnisvolle Weise den Schauplatz der Geschichte der Menschheit mit seinem Urteil, früher oder später das Unrecht aufdeckt, die Opfer schützt und den Weg der Gerechtigkeit aufzeigt!“
Ziel des Göttlichen Eingreifens ist jedoch nie „der Ruin, einfache Verurteilung oder Vernichtung des Sünders“. Nach Prüfung und Leid ersteht das Volk des Herrn zu neuem Leben. Diese Verheißung des Propheten Ezechiel klingt fort im „Neuen Bund“. „Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt… Sie werden mein Gott sein und ich werde ihr Volk sein (11,19-20) …Der Prophet Ezechiel verheißt ein neues Volk, das der Gott im Neuen Testament durch das Werk seines Sohnes um sich sammeln wird. Diese Gemeinschaft mit einem ‚Herz aus Fleisch’ und einem neuen Geist wird die lebendige und tätige Gegenwart Gottes erfahren, der die Gläubigen lenkt und durch seine Gnade in ihnen wirkt.“
Zum Abschluss der Katechese forderte der Papst die anwesenden Pilger und Gläubigen auf, ihn mit ihrem Gebet auf seiner Reise in die Slowakei zu begleiten: „Morgen werde ich mit großer Hoffnung meine dritte Reise in die Slowakei antreten, ein Land das durch das Zeugnis heldenhafter Jünger Christi bereichert wurde, die in der Geschichte der Nation vielsagende Spuren der Heiligkeit hinterlassen haben. Liebe Schwestern und Brüder, ich lade euch ein, mich mit eurem Gebet zu begleiten. Ich vertraue diese Apostolische Reise der Muter des Erlösers an, die in der Slowakei so sehr verehrt wird. Sie möge meine Schritte leiten und für das slowakische Volke einen neuen Frühling des Glaubens und des bürgerlichen Fortschritts erwirken“. Der vollständige Wortlaut der Ansprache des Papstes ist in verschiedenen Sprachen zugänglich unter www.fides.org. (SL) (Fidesdienst 11/9/2003 – 37 Zeilen, 442 Worte)


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