ASIEN/INDONESIEN - Armut und Terrorismus: Ungelöste Probleme auf Sulawesi und den Molukken im Osten Indonesiens - Polizei deckt islamische Trainingslager auf

Freitag, 11 November 2005

Ambon (Fidesdienst) - Die zunehmende Armut und der wiederkehrende Albtraum des Terrorismus gehören zu den beiden Hauptproblemen, mit denen sich die weltlichen und religiösen Behörden insbesondere auf Sulawesi und auf den Molukken in Ostindonesien konfrontiert sehen. Nach Ansicht von Beobachtern müssen beide Übel uneingeschränkt bekämpft werden: denn die wachsende Armut ist ein fruchtbarer Nährboden für zukünftige Handlanger des Terrorismus.
Nach offiziellen statistischen Angaben leben auf den Molukken insgesamt 126.000 Familien unterhalb der Armutsgrenze, was auf gesellschaftlicher und sozialer Ebene Sorge bereitet. Auf dem Archipel gehört außerdem auch das Flüchtlingsproblem zu den Hauptproblemen. Viele Menschen haben ihre Heimat infolge des Bürgerkriegs in den Jahren von 1999 und 2002 verlassen und möchten heute wieder nach Ambon und zu ihrem normalen Leben zurückkehren. Die Regierung versucht die Integration zu fördern, doch dabei stellt vor allem der Wohnungsmangel ein großes Problem dar. Außerdem ist die Stadt immer noch in christliche und einen muslimische Stadtviertel geteilt. Unterdessen verschlechtert sich die Situation der Vertriebenen zunehmend. Vor allem Kinder leiden an Unterernährung und unter den verheerenden sanitären und hygienischen Bedingungen. In den Flüchtlingslagern in der Umgebung von Ambon verschlechtern sich die Lebensbedingungen zunehmend, während in der Stadt Ambon selbst nach Schätzungen mindestens 60.000 Menschen unter extreme Armut leiden.
Eine weitere ungelöste Frage bleibt das Wiederaufflammen des Terrorismus auf den Molukken und Sulawesi. Hier hat die indonesische Polizei fünf Personen festgenommen, die unter Verdacht stehen, für die kürzliche Enthauptung von drei christlichen Mädchen in Poso verantwortlich zu sein. Die Behörden halten diesen und andere Vorfälle für einen Versuch, den interreligiösen Konflikt in der Region erneut anzuschüren. Nach Angaben der Polizei wurde auch ein islamisches Trainingslager auf den Molukken aufgedeckt, nachdem ähnliche Einrichtungen bereits in der Umgebung von Poso entdeckt worden waren.
„Die Kirche setzt ihr Engagement für Versöhnung und Harmonie fort, damit der Terrorismus auf den Molukken nicht siegen wird“, so Beobachter aus Kreisen der Kirche in Amboina. Nach Angaben der Beobachter gibt es Gruppen, die daran interessiert sind, Unruhe, Instabilität und Konflikte auf den Molukken hervorzurufen: „Die christliche und muslimische Bevölkerung darf sich nicht in diese Falle locken lassen, sondern die Menschen müssen weiterhin den Weg des bürgerlichen und moralischen Wiederaufbaus in Ambon beschreiten und sich für die Stärkung des harmonischen sozialen und religiösen Zusammenlebens einsetzen. (PA) (Fidesdienst, 11/11/2005 - 34 Zeilen, 386 Worte)


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