AFRIKA/LIBERIA - EIN TEIL DER RUND 750 FLÜCHTLINGE AUS MONROVIA KEHRT IN DIE HEIMATDÖRFER ZURÜCK

Mittwoch, 10 September 2003

Monrovia (Fidesdienst) – „Die Situation in Monrovia normalisiert sich zunehmen“, bekräftigt der seit vielen Jahren in der liberianischen Hauptstadt Monrovia tätige Pater Mauro Armanini SMA im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Die Sicherheitsbedingungen sind dank der Präsenz der afrikanischen Friedenseinheiten (ECOMIL) in einem gewissen Maß wieder hergestellt. Demzufolge konnten auch internationale Hilfswerke die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten an die Zivilbevölkerung wieder aufnehmen“.
„Das Ende der Gefechte um die Hauptstadt hat auch dazu geführt, dass die ersten Flüchtlinge wieder in ihre Dörfer oder in die umliegenden Aufnahmelager zurückkehren, die sie vor einem Jahr verlassen hatten. Lieder handelt es sich um eine Entwicklung, die nur für Monrovia gilt und nicht für die restlichen Landesteile“, so er Missionar. „Die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat ist jedoch auf jeden Fall positiv zu bewerten, denn in Monrovia war die physische Höchstgrenze für ein Zusammenleben erreicht. In Laufe eines Jahres war die Zahl der hier lebenden Menschen von etwa 350.000 auf 1,5 Millionen angestiegen“.
In verschiedenen Teilen des Landes liefern sich Armeesoldaten und Rebellen weiterhin heftige Gefechte. „Die Stationierung von Soldaten der Friedenseinheiten außerhalb Monrovias ist ein wichtiger Fortschritt“, betont Pater Mauro. „In den anderen Teilen Liberias ist die humanitäre Lage viel dramatischer, weil die Hilfsorganisationen ihre Hilfsmittel nicht in die noch unsicheren Gebiete ausliefern können. Wir hoffen, das die Friedenseinheiten den Gefechten auch in diesen Gebieten bald Einhalt Gebieten können, damit den Menschen dort geholfen werden kann“, so der Missionar.
Der Bürgerkrieg zwischen der Armee des ehemaligen Staatspräsidenten Charles Taylor und den Rebellen war 1999 ausgebrochen. Im August dieses Landes hat das ehemalige Staatsoberhaupt das Land verlassen und damit die Stationierung internationaler Friedenseinheiten und die Einleitung von Verhandlungen für die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit ermöglicht.
Im Laufe der Kriegsjahre musste auch die Kirche ihre Tätigkeit einschränken, doch auch hier zeichnen sich erste Veränderungen ab: „Die Pfarreien in Monrovia nehmen ihre Aktivitäten langsam wieder auf“, bestätigt Pater Mauro. „Viele kirchliche Einrichtungen wurden zwar geplündert aber nicht völlig zerstört im Unterschied zu anderen liberianischen Diözesen, wo Pfarreien und Missionen völlig ausgebrannt wurden. (LM) (Fidesdienst, 10/9/2003 – 34 Zeilen, 352 Worte)


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