AMERIKA/BRASILIEN - „Die Evangelisierung der Jugend“ steht im Mittelpunkt der 44. Generalversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz im Mai 2006

Donnerstag, 10 November 2005

Brasilia (Fidesdienst) - „Es besteht kein Zweifel hinsichtlich der intensiven und wirkkräftigen Evangelisierung unter den Jugendlichen: von ihnen hängt die Zukunft der Senund der Kirche ab. Die Evangelisierung der Jugendlichen ist vor allem deshalb wichtig, weil die Jugenlichen einen Anspruch auf die Begegnung mit Jesus Christus und seinem Evangelium haben“, so der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz und Weihbischof von Sao Paolo, Odilio Scherer zur Wahl des Hauptthemas der 44. Generalversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz, die vom 9. bis 17. Mai unter dem Motto „Evangelisierung der Jugend: pastorale Herausforderungen und Perspektiven“ tagen wird.
Die Auswahl des Themas wurde vor allem von der Überlegung bestimmt, dass nicht nur die Animatoren und Leitfiguren der Kirche von morgen sich unter den heutigen Jugendlichen befinden, sondern auch die zukünftigen Führungspersönlichkeiten der Gesellschaft. „Wenn die Kirche, weiterhin auf das Schicksal der Gesellschaft und ihrer Kultur einwirken möchte, dann kann sie nicht umhin, das Evangelium in den Herzen der Jugendlichen hochherzig auszusäen.
Weihbischof Scherer weist in diesem Zusammenhang auch auf die Probleme der katholischen Kirche in Brasilien hin, die sich vor allem auf die Jugendlichen auswirken: die vielen Schwierigkeiten der Familie bei der angemessenen Weitergabe des Glaubens an die eigenen Kinder; die umstrittenen Wirksamkeit der traditionellen Jugendarbeit in den Pfarreien mit Blick auf die Vorbereitung auf die Firmung und die Ehe oder in den Jugendgruppen; die Abwesenheit der Kirche an den Orten, an denen die Jugendlichen leben oder dort wo sich das Zentrum ihres Interesses befindet, wie zum Beispiel in Schulen, Universitäten und Jugendtreffs; das Fehlen von Initiativen der Glaubensverkündigung unter den Jugendlichen in vielen kirchlichen Strukturen, wie zum Beispiel Pfarreien und Gemeinschaften.
Angesichts eines solchen Panoramas werden die Methoden und die Vorschläge zur Teilnahme an kirchlichen Initiativen sowie die für die Jugendlichen in den Evangelisierungs- und Pastoralprogrammen vorgesehenen Punkte in Frage gestellt, da sie sich als unzureichend erwiesen haben. „Die Initiativen der Glaubensverkündung unter den Jugendlichen“, so der Sekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz, „die bereits bestehen, wenden sich oft an kleine Gruppen und erreichen die große Masse der Jugendlichen gar nicht. Die Jugend ist eine Zeit des Lebens, die ein besonderes Augemerk bei den missionarischen Initiativen verdient. Die Fürsorge für die Jugendlichen, die die Kirche besuchen und ihre Teilnahme an den Aktivitäten des kirchlichen und sozialen Lebens ist etwas Gutes, doch man darf die vielen getauften Jugendlichen nicht vernachlässigen, die fern vom Glauben und der Kirche leben.“
Die Vorbereitung und Durchführung der Generalversammlung der Brasilianischen Bischofskonferenz im Jahr 2006 soll deshalb bereits als Gelegenheit zur Glaubensverkündigung unter der Jugend genutzt werden, die für die Kirche so wichtig ist und eine „bevorzugte Option“ nicht nur der Pastoral, sondern der ganzen kirchlichen Gemeinschaft werden soll. Zu diesem Zweck wurde auch eine Kommission geschaffen, der Bischöfe und Experten angehören, die ein Arbeitspapier zu dem Thema erarbeiten soll, das den Bischöfen im Vorfeld der Generalversammlung zur Analyse vorgelegt wird, damit sie ihre eigenen Beiträge und Vorschläge dazu in der Vollversammlung austauschen können. (RZ) (Fidesdienst, 10/11/2005 - 43 Zeilen, 495 Worte)


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