AFRIKA/ANGOLA - Angola feiert den 30. Jahrestag der Unabhängigkeit mit der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks in Capanda: 520 Megawatt für die Entwicklung des Landes

Donnerstag, 10 November 2005

Luanda (Fidesdienst) - Über 520 Megawatt Elektrizität für die Entwicklung eines der derzeit ärmsten (jedoch potentiell reichen) Länder in Afrika soll das neue Wasserkraftwerk in Capanda produzieren, das am Fluss Cuanza entsteht.
Es handelt sich um ein Großprojekt, das in mehreren Phasen verwirklicht werden soll. Eine erste Turbine wurde bereits im Januar 2004 in Betrieb genommen und ein Jahr konnte eine weitere Turbine zugeschaltet werden. Gegenwärtig produziert die Anlage 260 Megawatt Elektrizität, die das Stromnetz der angolanischen Hauptstadt Luanda und der Stadt Malange speist.
Das Wasserkraftwerk in Capanda wurde anlässlich des 30. Jahrestages der Unabhängigkeit Angolas in Betrieb genommen, obschon die Bauarbeiten erst im zweiten Halbjahr 2007 fertig gestellt sein werden. Wenn alle vier Turbinen funktionieren wird das Kraftwerk insgesamt 520 Megawatt Elektrizität produzieren, die dem gesamten Norden des Landes zur Verfügung stehen, Doch auch die restlichen Landesteile werden davon profitieren, da der Strom, der zur Zeit im Norden genutzt wird, in die Regionen in der Mitte und im Süden des Landes umgeleitet werden kann.
Mit dem Projekt für den Bau des Wasserkraftwerks in Capanda wurde bereits im September 1982 begonnen, als ein Konsortium russischer und brasilianischer Unternehmen den Zuschlag für die Ausschreibung von der Regierung erhielt. Im Februar 1987 wurden die ersten Zufahrtsstraßen zum Standort des Wasserkraftwerks eröffnet. Es entstanden eine Landebahn, ein Krankenhaus, Wohnungen für die Bauarbeiter und andere logistische Infrastrukturen.
Die Arbeiten wurden im November 1992 infolge der Zuspitzung des Bürgerkriegs eingestellt, der die Sicherheitslage in der Region schwer beeinträchtigte. Fünf Jahre lang stand das Projekt still und während dieser Zeit wurden die Infrastrukturen und Geräte völlig zerstört.
Die Bauarbeiten wurden im Juli 1997 wieder aufgenommen, mussten jedoch im Januar 1999 für ein weiteres Jahr stillgelegt werden. Doch während dieser Zeit blieb eine Gruppe von Arbeitern, die von Soldaten beschützt wurden, vor Ort, um die Baustelle zu bewachen. Im Januar 2000 wurden die Arbeiten endgültig wieder aufgenommen und am 22. August 2002 konnte das Staubecken gefüllt werden. Das Wasserkraftwerk, das mit finanzieller Unterstützung Russlands und Brasiliens entstand, kostete insgesamt 2,6 Milliarden Dollar. (LM) (Fidesdienst, 10/11/2005 - 31 Zeilen, 355 Worte)


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