EUROPA/SPANIEN - Das Europäische Netz des Instituts für Familienpolitik schließt sich der Kundgebung vom 12. November gegen das neue Erziehungsgesetz an: Der Staat muss Eltern die freie Entscheidung über die Erziehung der eigenen Kinder garantieren, für die nur die von der Verfassung festgelegten Grenzen gelten

Dienstag, 8 November 2005

Madrid (Fidesdienst) - Europäische und hispano-amerikanische Vertreter des Institutes für Familienpolitik (IPF) werden an der für den 12. November geplanten Kundgebung für Erziehungsfreiheit in Madrid (Spanien) teilnehmen: damit werden sie all diejenigen unterstützen, die den Organischen Gesetzentwurf zur Erziehung (LOE) als „Rückschritt und Intervention mit verfassungswidrigen Aspekten unter juridischen Gesichtspunkten“ betrachten, das außerdem „die Rechte der Eltern und Familien einschränkt“. Wie der Vorsitzende des IPF, Eduardo Hertfelder, bekräftigt, ist der Gesetzentwurf keine Lösung „für das Problem des Scheiterns der Schule und der Verschlechterung des Unterrichtsniveaus“, sondern eine „weitere Reduzierung des akademischen Niveaus“. Es sie außerdem zum Teil „verfassungswidrig, weil es nicht nur das Recht der Eltern auf die Entscheidung über die Erziehung ihrer Kinder einschränkt, sondern dafür auch willkürliche Einschränkungen festlegt“. Der Gesetzentwurf reduziere „Rechte und Freiheiten von Eltern und Familien“ und solle „trotz der einstimmigen Ablehnung durch die Gemeinschaft der Erzieher, Eltern, Familien und der Gesellschaft im Allgemeinen“ durchgesetzt werden. Hertfelder erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass es Anlass zur Sorge gebe, wenn man feststellen müsse, dass die Regierung den Dialog ablehne und nicht die Zustimmung der verschiedenen Teile der Gesellschaft suche.
Der Laienrat der Erzdiözese Madrid fordert in einer Verlautbarung, die in allen Pfarreien am vergangenen Sonntag verlesen wurde, die Gläubigen zur Teilnahme an der Kundgebung auf, die von verschiedenen Organisationen des Erziehungswesens organisiert wurde. „Dieser Gesetzentwurf ist keine Antwort auf die Probleme des Erziehungswesens“, heißt es in der Verlautbarung, „er dient nicht der ganzheitlichen Ausbildung der Schüler und übergeht die Werte des Engagements und des Bemühens.“ Außerdem respektiere der Gesetzentwurf „weder das Recht auf Unterrichtsfreiheit, noch das Rechte der Eltern über die religiöse und moralische Erziehung der eigenen Kinder frei zu entscheiden“.
Luis Carbonel, der Vorsitzende der Katholischen Föderation der Eltern (CONCAPA), die zu den Hauptorganisatoren der Kundgebung gehört, betont, man lade die ganze Gesellschaft dazu ein, die Qualität der Erziehung für alle zu fordern, denn unter anderem „garantiert das Gesetz nicht die freie Wahl der Schule seitens der Eltern“, es „schränkt das Recht der Erziehungsfreiheit und der Entscheidung der Eltern über den Besuch des Religionsunterrichts ihrer Kinder ein“. Außerdem würde mit diesem Gesetz „der Religionsunterricht ausgegrenzt und die Bürgererziehung zum Pflichtfach werden, was nichts anderes ist, als die Indoktrinierung zur säkularen Moral des Staates“. „Die öffentliche Hand“, so Luis Carbonel weiter, „hat nicht das Recht die Bürger zu erziehen, sondern die Pflicht die Freiheit der Eltern in diesem Bereich zu schützen, wobei nur die von der Verfassung festgelegten Grenzen gelten“. (RG) (Fidesdienst, 08/11/2005 - 39 Zeilen, 446 Worte)


Teilen: