ASIEN/INDIEN - Dialog und Liebe als Gegenmittel gegen Hass und Gewalt: Apostolischer Nuntius ruft bei einem Besuch im Nordosten Indiens angesichts der ethnischen Konflikte zu Frieden auf

Montag, 7 November 2005

New Delhi (Fidesdienst) - „Wir sollten die einzigartige Kraft der Liebe nutzen“, wenn es darum geht, Gewalt und Hass zu bekämpfen: mit diesem Appell wandte sich der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Pedro Lopez Quintana bei seinem jüngsten Besuch im Nordosten Indiens an die Einwohner dieser Region. Bei seinem ersten Besuch in diesem Landesteil besichte der Vatikandiplomat die indischen Unionsstaaten Nagaland und Manipur, zwei der sieben Staaten im Nordosten Indiens.
Im Rahmen seines Besuchs sprach Erzbischof Lopez-Quintana auch mit den Regierungsvertretern der beiden Staaten über die Notwendigkeit der Wiederherstellung des Friedens und der sozialen Harmonie in der Region, angesichts bestehender ethnischer und sozialer Konflikte. In Nagaland besuchte der Nuntius die Katholiken der Diözese Kohima, die das gesamte Staatsgebiet umfasst. „In eurer Umgebung gibt es viel Gewalt“, so der Nuntius zu den über 7.000 Gläubigen, die in den Dom von Kohima gekommen waren. Er forderte die Katholiken auf, „Handwerker des Friedens“ zu sein. „Ihr wisst, wie sehr uns der Weltfrieden am Herzen liegen muss. Antwortet auf blinde Gewalt und unmenschlichen Hass mit der einzigartigen Kraft der Liebe“, so der Nuntius, der dazu aufforderte, sich in der Vergebung zu übern und sich nicht von „Formen des übertriebenen Nationalismus oder des Rassismus und der Intoleranz überwältigen zu lassen“.
Im indischen Unionsstaat Nagaland kommt es immer wieder zu Konflikten mit ethnischem Hintergrund, da die Volksgruppen der Naga, der die Mehrheit der Bevölkerung angehört, seit über 50 Jahren eine unabhängige Regierung fordert und sich vom indischen Mutterland trennen will. Der Unabhängigkeitskampf führte in den vergangenen dreißig Jahren zu Episoden der Gewalt gegen andere in der Minderheit lebende Volksgruppen und die Armee der indischen Union, bei denen über 100.000 Menschen starben. Derzeit werden Verhandlungen zwischen der Regierung des Unionsstaates und Vertretern der Naga geführt.
Auch im Nachbarstaat Manipur wurde der Besuch des Apostolischen Nuntius begrüßt. Der Vertreter des Heiligen Stuhls nahm an den Feiern zum 25jährigen Gründungsjubiläum der Erzdiözese Imphal teil. Bei diesem Anlass forderte Erzbischof Quintana die christlichen Kirchen in der Region auf, Hand in Hand für Frieden und Harmonie unter der einheimischen Bevölkerung zu arbeiten und zu beten. (PA) (Fidesdienst, 07/11/2005 - 32 Zeilen, 368 Worte)


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