VATIKAN - Am Sonntag, den 6. November, wird der Eurosia Fabris selig gesprochen: Vorbild für alle christlichen Mütter und ein Beispiel dafür, dass „Hauskirche“ möglich ist.

Samstag, 5 November 2005

Vicenza (Fidesdienst) - Am Sonntag, den 6. November stand der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal José Saraiva Martins, im Dom von Vicenza der Seligsprechung von Eurosia Fabris (1866-1932) vor, die auch als „Mamma Rosa“ bekannt war.
Die neue Selige wurde als Tochter einer Bauernfamilie geboren und besuchte nur die ersten beiden Schulklassen, weil sie ihren Eltern bei der Arbeit auf den Feldern helfen musste. Trotzdem lernte sie schreiben und lesen, so dass sie auch heilige oder religiöse Schriften lesen konnte, wie zum Beispiel den Katechismus. Im Alter von 12 Jahren kam sie zur Erstkommunion. Von diesem Tag an empfing sie die Kommunion regelmäßig an den Feiertagen, da sie noch nicht an den täglichen Empfang der Kommunion gewöhnt war. Sie war Mitglied des Vereins der Töchter Mariens, nahm an dessen Versammlungen teil und beachtete strikt die Statuten. Mit besonderer Frömmigkeit verehrte sie den Heiligen Geist, die Gruppe, das Kreuz, das Tabernakel, die Seelen im Fegefeuer. Sie verkündete den Glauben in der Familie, unter ihren Freundinnen und in der Pfarrei, wo sie Mädchen und jungen Frauen, die bei ihr Handarbeitskurse besuchten Religionsunterricht gab.
Im Jahr 1885 starb eine junge Mutter in ihrer Nachbarschaft und hinterließ drei kleine Töchter, von denen eine bald darauf starb. Sechs Monate lang ging Rosina, wie man sie zu Hause nannte, jeden Morgen zu den Mädchen nach Hause, versorgte sie und schuf Ordnung im Haus. Den Rat ihrer Angehörigen befolgend willigte sie nach langem Beten ein, den Vater der Kinder zu heiraten, der Witwer geworden war, und war sich dabei bei bewusst, welche Opfer sie dafür bringen musste. Die Ehe wurde mit neun Kindern beschenkt, hinzu kamen die beiden Waisen und weitere Kinder, die die Familie bei sich aufnahm, darunter Mansueto Mazzucco, der später in den Orden der Minderbrüder eintrat. Allen schenkte „Mamma Rosa“, sie sie nach der Eheschließung genannt wurde, Zuneigung, aufopfernde Aufmerksamkeit und eine christliche Erziehung. Drei ihrer Söhne wurden Priester und eines der Mädchen Ordensschwester.
Ihr Eheleben war von tiefer Gemeinschaft mit ihrem Mann und zärtliche Liebe zu allen Kindern gekennzeichnet. Sie hatte eine außergewöhnliche Energie, schenkte vor allem den Armen ihre Aufmerksamkeit und betete viel. Eurosia Fabris trat dem Drittorden der Franziskaner bei, besuchte deren Versammlungen und lebte vor allem den Geist der Armut und Freude. Ihre Familie war eine kleine Hauskirche, wo es ihr gelang, die Kinder zum Gebet, zum Gehorsam, zur Gottesfürchtigkeit, zum Arbeitswillen und zu den christlichen Tugenden hinzuführen. Für ihre Aufgabe als christliche Mutter opferte sich Mamma Rosa täglich auf so dass ihre Kräfte langsam und kontinuierlich aufgebraucht wurden. Sie starb am 8. Januar 1932. (SL) (Fidesdienst, 05/11/2005 - 35 Zeilen, 452 Worte)


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