EUROPA/SPANIEN - Über hundert katholische Organisationen nehmen am 12. November an einer Protestkundgebung gegen ein Gesetz teil, dass die Rechte der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder einschränkt

Freitag, 4 November 2005

Madrid (Fidesdienst) - Der spanische katholische Elternverband (COMCAPA) veranstaltet zusammen mit ach weiteren Organisationen aus dem Erziehungswesen am 12. November um 17.00 Uhr eine Protestkundgebung gegen den Entwurf eines Gesetzes zur Erziehung. Über einhundert Bürgerinitiativen haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung bereits zugesagt. Die Spanische Bischofskonferenz (CEE) unterstützt die Kundgebung ebenfalls und betont dabei, dass Eltern nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht haben, gegen ein Gesetzesprojekt zu demonstrieren, dass die von der spanischen Verfassung anerkannten Rechte aller Bürger einschränkt.
In der Einladung zur Teilnahme an der Kundgebung weisen die Veranstalter darauf hin, dass die Reform „die Rechte und Freiheiten ignoriert, die von unserer Verfassung im Bereich der Erziehung garantiert werden: das Recht der Eltern auf die freie Entscheidung über die Erziehung ihrer Kinder; das Recht auf eine kostenlose Schulbildung während der schulpflichtigen Jahre; das Recht der Eltern auf die freie Wahl der Schule; der Anspruch der privaten Bildungseinrichtungen auf staatliche Unterstützung; das Recht auf die Schaffung und Leitung von Bildungseinrichtungen.“ Außerdem wird betont, dass „die öffentlichen Behörden nicht das Recht besitzen, die Bürger zu erziehen, sondern den Eltern die Freiheit garantieren müssen, wenn es darum geht, die Art des Unterrichts auszuwählen, die sie wünschen, ohne dabei eingeschränkt zu werden“. Außerdem weisen die Organisatoren der Protestkundgebung darauf hin, dass der Religionsunterricht praktisch ausgegrenzt werden würde.
Am 28. September veröffentlichte der Ständige Rat der Bischofskonferenz ein Dokument mit dem Titel zu dem Gesetzentwurf, in der auch die Bischöfe ihre Sorge äußerten (vgl. Fidesdienst vom 04. Oktober 2005). Der Sprecher der Spanischen Bischofskonferenz erklärte, dass die Bischöfe die Kundgebung vom 12. November unterstützen, weil der Gesetzentwurf „die grundlegenden Rechte in Frage stellt … Der Staat darf sich nicht an die Stelle der Familie rücken sondern er muss sich in den Dienst der Erziehung stellen, damit die Bürger die Art der Erziehung, die sie wünschen, frei wählen können“. Indes lädt auch Laienrat der Erzdiözese Madrid alle kirchlichen Bewegungen, Verbände und einzelne Gläubige zur Teilnahme an der Kundgebung ein. Der Erzbischof von Madrid, Kardinal Antonio M. Rouco Varela, fordert die Gläubigen ebenfalls zur Teilnahme auf. Zahleiche Bischöfe haben ihre Teilnahme an der Veranstaltung zugesagt. Der Vorsitzende der Bürgerinitiativen HazteOir, Ignacio Arsuaga, erklärt, dass „dieses Gesetz eine Attacke auf alle Eltern darstellt, die über die Erziehung ihre Kinder entscheiden wollen“. „Auf die Straße zu gehen und zu protestieren ist eine Pflicht aller, die an die individuelle Freiheit glauben und daran, dass eine gute Erziehung und eine exzellente kulturelle Ausbildung notwendig ist“, so Arsuaga. (RG) (Fidesdienst, 04/11/2005 - 36 Zeilen, 434 Worte)


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