ASIEN/PAKISTAN - ZEICHEN DER EINHEIT: CHRISTEN UND MUSLIME ALS PILGER AUF DER WALLFAHRT NACH MARIAMABAD

Mittwoch, 10 September 2003

Mariamabad (Fidesdienst) – „Ich bin den Menschen in Mariamabad sehr dankbar, sie haben sich alle um die freundliche Aufnahmen von Pilgern aus allen Teilen des Landes bemüht“, so Bischof Lawrence Saldanha von Lahore, in seiner Ansprache bei der Eröffnungsfeier zur 54. Marienwallfahrt nach Mariambad. Der Wallfahrtsort Mariamabad, wo sich die Pilger vom 5. bis 7. September versammelten, liegt rund 90 Kilometer südlich von Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab.
Jedes Jahr kommen zahlreiche Priester, Ordensleute und Familien nach Mariamabad, was so viel bedeutet wie „Marienstadt“. An der Wallfahrt nehmen auch muslimische Gläubige teil, wodurch sie zu einer Geste der Annäherung in den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen wird. Die Pilger kommen zu Fuß, auf dem Fahrrad und mit privaten und öffentlichen Fahrzeugen, um mehrere Tage lang zur Gottesmutter zu beten. Die Wallfahrt ist für die Gläubigen ein wichtiger Moment des Gebets und der inneren Genesung des Körpers und der Seele. Die Wallfahrt gehört für die Christen in Pakistan jedes Jahr zu einem Höhepunkt ihres Glaubenslebens.
In einem Kommentar zum diesjährigen Thema „Unsere liebe Frau und eine Kirche, in der sich alle aktiv engagieren“ bezeichnete der Erzbischof, die Rolle von jungen Menschen und Frauen als besonders wichtig. „Auch sie sollten ihre Talente für das Gemeinwohl einsetzen“, betonte er. „Wir müssen für uns selbst, für unser Land und für die ganze Welt beten“, erklärte er, „der Heilige Vater hat das Jahr des Rosenkranzes ausgerufen, damit das Mariengebet wieder im Mittelpunkt des Familienlebens aller Christen steht.“
Bei den Abschlussfeiern, lobte auch Bischof Joseph Coutts von Faisalabad die Arbeit des Veranstaltungsausschusses P. Francis Nadeem, OFMCap, der Vizeprovinzial der Kapuzinermönche in Pakistan erklärte: „Die Gottesmutter ist Mittlerin zwischen Gott und dem Menschen. Sie legt wie eine gute Mutter Fürsprache für uns ein und sorgt sich um ihre Kinder“.
Das Marienheiligtum wurde 1949 von dem belgischen Kapuzinerpater Frank errichten. Pater Frank selbst starb als Märtyrer. (PA) (Fidesdienst, 10/9/2003 – 30 Zeilen, 323 Worte)


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