ASIEN/SRI LANKA - Frieden und Harmonie an Stelle von Konflikten zwischen den verschiedenen Gemeinschaften: Offener Brief der Bischöfe zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen

Montag, 31 Oktober 2005

Colombo (Fidesdienst) - In einem Offenen Brief zu den Präsidentschaftswahlen am 17. November bringen die Bischöfe von Sri Lanka ihre Ablehnung gegenüber einem Klima des Konflikts und der Intoleranz zum Ausdruck und fordern einen Friedensprozess, bei dem keine politischen und gesellschaftliches Thema ausgeschlossen bleibt und der das Wohl der ganzen Nation garantiert.
Die Bischofskonferenz fordert die katholischen Gläubigen auf, die Programme der Kandidaten im Licht des Gemeinwohls zu betrachten und darauf Acht zu geben, ob die Rechte und Freiheiten der ethnischen und religiösen Minderheiten berücksichtigt werden. Die Bischöfe äußern sich in diesem Zusammenhang besorgt über den zunehmenden religiösen Extremismus im Land und fordern die Gemeinschaften zu Bereitschaft zum Dialog, zur Toleranz und zur Öffnung auf. In diesem Zusammenhang erwähnen die Bischöfe auch das so genannte „Anti-Konversions-Gesetz“ und die damit verbundene politische Debatte im Jahr 2005.
„Das kommende Mandat des Präsidenten“, so die Bischöfe in ihrem Schreiben, „wird Ausschlag gebend sein, wenn es darum geht, das Land zum Frieden zu führen“. „Der Staatschef wird mutige Schritte unternehmen müssen, um eine Lösung in Fragen von nationaler Tragweite herbeizuführen. Er muss den Teufelskreis der Gewalt unterbrechen, der die Gebiete im Norden und Osten des Landes zerstört und das bereits delikate Waffenstillstandsabkommen gefährdet.
Die Bischöfe fordern vom neuen Präsidenten, dass er alle Meinungen berücksichtigt, wenn es um den Friedensprozess geht und sich damit um eine politische Übereinkunft über die Zukunft des Landes bemüht. „Wir halten es für dringend notwendig, dass alle Religionen und ethnische Gemeinschaften Gelegenheit haben, am Friedensprozess teilzunehmen.“
Zu Teilnahme der Christen am politischen Leben des Landes erinnern die Bischöfe an die Pflicht zum Bemühen um Gemeinwohl und Schutz der Freiheiten und Grundrechte der Menschen. (PA) (Fidesdienst 31/10/2005 - 27 Zeilen, 293 Worte)


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