ASIEN/PAKISTAN - Erdbebenopfer werden in einer katholischen Kirche in Abbottabad untergebracht: Wettlauf mit der Zeit bei der Bergung der Überlebenden

Samstag, 29 Oktober 2005

Islamabad (Fidesdienst) - Rund zwanzig obdachlose Familien konnten in einer katholischen Pfarrgemeinde in Abbottabad untergebracht werden: die Gemeinde stellt alle ihre Einrichtungen, Kirche und Institute für Opfer des Erdbebens vom 8. Oktober zur Verfügung. „Wir müssen den Ärmsten unter den Armen entgegen gehen“, so der Gemeindepfarrer Inayat Patras. Die obdachlosen Familien kommen aus der Stadt Muzaffarabad, die vom Erdbeben besonders schwer betroffen ist.
Die kleine Stadt Abbottabad wurde zu einem Bezugspunkt für Caritas Pakistan und ist Zentrum für die Verteilung von Hilfsmitteln. Hier werden auch Verletzte medizinisch versorgt, und angesichts der gesundheitlichen Notlage werden immer noch neue Feldlazarette errichtet. Auch weitere Ärzte und Pflegepersonal kommen dort weiterhin an.
Unterdessen schwinden die Hoffnungen, was das Auffinden von Überlebenden in den abgelegenen Dörfern und Tälern in der Himalaya-Region Kaschmir anbelangt, insbesondere mit Blick auf den bevorstehenden Wintereinbruch.
Die vor Ort tätigen Hilfswerke befinden sich deshalb in einem Wettlauf mit der Zeit. Über tausend Tonnen Hilfsmittel wurden bereits angeliefert, weitere Hilfen aus verschiedenen Ländern der Welt sind unterwegs, das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) arbeitet mit der pakistanischen Armee und verschiedenen Partnerorganisationen, darunter auch die Caritas, bei der Verteilung der Hilfsmittel zusammen. Diese Hilfsmaßnahmen werden weitere Leben retten können.
Die UNHCR-Nothilfeteams versuchen in Mansehra, Bagh, Muzaffarabad, Balakot und Batagram ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Armee und anderen Hilfswerken geeignete Orte für die Errichtung provisorischer Aufnahmecamps für die Obdachlosen ausfindig zu machen. Rund 15.000 Menschen aus zahlreichen Dörfern sind auf Notunterkünfte und Hilfe angewiesen.
Neben den offiziellen Camps, entstehen überall in der Region auch spontane Ansiedlungen, die von den Nichtregierungsorganisationen ebenfalls mit Hilfsmitteln versorgt werden.
Unterdessen sollen über die vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen eingerichtete Luftbrücke insgesamt 860 Tonnen Hilfsmittel aus den UNHCR-Vorratslagern in der Türkei in die Kaschmir-Region gelangen. Unterdessen organisiert das Flüchtlingshilfswerk auch Transporte mit Hilfslieferungen aus dem Iran, von wo aus sich ein Konvoi mit 62 Tonnen Hilfsmitteln aus dem Vorratslager in Kemanshah an der grenze zum Irak auf den Weg machte. (PA) (Fidesdienst, 29/10/2005 - 32 Zeilen, 339 Worte)


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