ASIEN/INDIEN - Hinduistische Fundamentalisten greifen fünf katholische Schwestern in Rajasthan an: Spannung unter der Bevölkerung nimmt zu

Freitag, 28 Oktober 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Eine weitere Episode antichristlicher Gewalt erschüttert die Katholiken in Indien: Einige Mitglieder fundamentalistischer Gruppen hinduistischer Prägung haben fünf katholischen Schwestern in Bhandaria im Verwaltungsdistrikt Banswara im indischen Unionsstaat Rajasthan. Der Vorfall ereignete sich am Morgen, des 25. Oktober: Schwestern aus der Kongregation der Jungfrauen des Herrn, warteten an einer Bushaltestelle, als ein mit Stücken und Messern bewaffnete Gruppe sich ihnen näherte und auf sie einschlug. Eine der Schwestern, die 68jährige Schwester Rosario wurde dabei schwer verletzt, während die anderen leichte Verletzungen davontrugen.
Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, könnte es sich dabei um eine Reaktion auf das christliche Treffen handeln, das in den vergangenen Tagen in der Region zum Ende des Jahres der Eucharistie stattfand, an dem über 5.000 Menschen teilnahmen, darunter vor allem Mitglieder tribaler Volksstämme. Die Extremisten der „Sang Parivar“-Bewegung wollten die Veranstaltung verhindern, die jedoch trotzdem stattfand. Polizeibeamte sorgten für die Sicherheit der Teilnehmer. Die Spannung unter der Bevölkerung hatte bereits in den vergangenen Wochen zugenommen: am 21. Oktober waren zwei katholische Laien beleidigt und misshandelt worden, wonach christliche Gemeinden in der Region über das wachsende Klima der Einschüchterung klagte.
Sajan Goeroge, der Vorsitzende des ökumenischen „Global Council of Indien Christians“ verurteilte die jüngste Episode betonte jedoch, dass die Christen fest im Glauben seien und sich nicht einschüchtern lassen. George wurde am vergangenen 19. Oktober von Papst Benedikt XVI. in Privataudienz empfangen, der ihn bei diesem Anlass ermutigte. „Ich habe dem Papst die Situation der Christen in Indien geschildert und über die Gewalt gesprochen, die wir über uns ergehen lassen müssen. Hierzu habe ich ihm auch einen kurzen Bericht überreicht. Der Papst versicherte alle seines Beistandes und seines Gebets für die Christen in Indien, und betonte seine Wertschätzung für unsere Arbeit und die Arbeit der Kirche auf dem indischen Subkontinent.“ (PA) (Fidesdienst, 28/10/2005 - 28 Zeilen, 312 Worte)


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