VATIKAN - Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum 40. Jahrestag der Veröffentlichung der Erklärung „Nostra aetate“: „Christen und Juden sollen von dem Einen Gott und seinen Geboten ein zunehmend überzeugendes gemeinsames Zeugnis ablegen

Freitag, 28 Oktober 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Die Konzilserklärung „Nostra aetate“, die von Papst Paul VI. vor vierzig Jahren veröffentlicht wurde, „hat eine neue Ära in den Beziehungen mit dem jüdischen Volk eingeleitet und die Grundlagen für einen offenen theologischen Dialog geschaffen“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft an den Vorsitzenden der Kommission des Heiligen Stuhls für die Religiösen Beziehungen zum Judentum, Kardinal Walter Kasper, anlässlich des 40. Jahrestages der Veröffentlichung der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils.
In seiner Botschaft betont der Papst, dass der Jahrestag zahlreiche Gründe biete „dem Allmächtigen für das Zeugnis all jener zu danken, die trotz einer komplexen und oft schmerzlichen Geschichte, insbesondere nach der tragischen Erfahrung der Schoah, die sich an einer neuheidnischen rassistischen Ideologie inspirierte, zusammengearbeitet haben, um die Versöhnung zu fördern und damit die Verständigung zwischen Christen und Juden verbessert haben.“
Die Erklärung lade zur Überwindung von Vorurteilen, Missverständnissen und Feindseligkeiten zwischen Katholiken und Juden in der Vergangenheit ein und habe damit das gegenseitige Verständnis und den Respekt, die Zusammenarbeit und die Freundschaft begünstigt. Außerdem hebe sie die geistlichen Wurzeln und des reiche Erbe des Glaubens an den einen Gott hervor. Mit Blick auf diese vierzig Jahre „der fruchtbaren Kontakte zwischen der Kirche und dem jüdischen Volk“, betont der Papst die Notwendigkeit eines erneuerten Engagements bei der Vollendung der noch verbleibenden Arbeit und betont seine feste Entschlossenheit in diesem Sinn, die er bereits seit den ersten Tagen des Pontifikats zum Ausdruck brachte und insbesondere bei seinem jüngsten Besuch in der Synagoge von Köln. „In die Zukunft blickend“, so der Papst abschließend, „hoffe ich, dass sowohl beim theologischen Dialog als auch bei der alltäglichen Zusammenarbeit, Christen und Juden ein zunehmend überzeugendes gemeinsames Zeugnis von dem Einen Gott und seinen Geboten ablegen.“ (SL) (Fidesdienst, 28/10/2005 - Zeilen, Worte)


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