ASIEN/INDONESIEN - „Man darf die Überlebenden des Tsunami nicht vergessen!“. Appell der indonesischen Jesuiten an die internationale Staatengemeinschaft

Dienstag, 25 Oktober 2005

Jakarta (Fidesdienst) - Das jüngste Erdbeben in Pakistan dürfe nicht dazu führen, dass die Überlebenden der Tsunami-Katastrophe vom Dezember 2004 in Vergessenheit geraten, fordern die Hilfswerke, die in Indonesien Menschen betreuen, die unter den Folgen des Seebebens leiden.
Unter den in Indonesien tätigen Hilfswerken ist auch der Jesuit Refugees Service (JRS), der in der Provinz Aceh auf der Insel Sumatra weiterhin Lebensmittelhilfen an die Katastrophenopfer verteilt, die dort oft noch in Zelten und provisorischen Notunterkünften leben.
Insbesondere die Jesuiten bitten die internationale Staatengemeinschaft, die Überlebenden des Tsunami ein Jahr nach der Tragödie nicht zu vergessen. „Viele Obdachlose brauchen weiterhin Lebensmittelhilfen und vor allem Menschen, die in Baracken und Zelten leben haben zu solchen Hilfen nicht immer Zugang. Zu den am meisten gefährdeten Gruppen gehören vor allem ältere Leute, Witwen und Kinder. Wichtig ist es, in Erfahrung zu bringen, wer Hilfe braucht. Dabei muss man jedoch auch vermeiden, dass eine Abhängigkeit entsteht und den Menschen gleichzeitig Mut machen und sie dazu anregen, dass sie eigene Formen der Rückkehr in die Selbstständigkeit entwickeln“, so die Verantwortlichen der JRS in Indonesien.
Der Jesuit Refugee Service hilft auch den Opfern des Konflikts, der in der Provinz Aceh lange Jahre herrschte und mit einer Vereinbarung zwischen den Rebellen und der Regierung beendet wurde.
Nach Aussage von Beobachtern reichen die Lebensmittelhilfen für die Opfer des Tsunami nicht aus, weshalb die internationale Staatengemeinschaft ihre Programme verbessern sollte. Die ersten 10.000 endgültigen Wohnungen für die Opfer des Tsunami wurden am 7. Oktober fertig gestellt. 12.000 weitere werden noch gebaut.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen wird sich am 7. November in Rom mit der aktuellen Situation und der zukünftigen Verteilung von Nothilfen in Aceh bis Ende 2006 befassen. Kuntoro Mangkusubroto der die Agentur für Wiederaufbau und Rehabilitation in Aceh leistet, berichtete unterdessen von Schwierigkeiten beim Übergang von den Nothilfeprogrammen zu langfristigen Wiederaufbauprojekten.
In Aceh wurden nach dem Seebeben und der Tsunami-Katastrophe rund 170.000 Tote und Verschollene verzeichnet. In zwölf Ländern am Indischen Ozean starben über 230.000 Menschen. (PA) (Fidesdienst, 25/10/2005 - 31 Zeilen, 343 Worte)


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