ASIEN/INDIEN - Proteste und Spannungen in Kerala nach dem Überfall auf das Bischofshaus

Dienstag, 25 Oktober 2005

Cochin (Fidesdienst) - Im Zusammenhang mit dem jüngsten Überfall auf das Bischofshaus in Neyyatinkara nahm die Polizei inzwischen acht Tatverdächtige fest. Unterdessen kam es unter den Bürgern der Region zu Protesten.
Die Bürger wollen verhindern, dass die Region zu einem Auffanggebiet für Fundamentalisten wird und ein Klima der Illegalität und Gewalt entsteht. Aus diesem Grund fordern sie von der Regierung des indischen Unionsstaates Kerala Maßnahmen, die Ordnung und Ruhe der Einwohner garantieren, insbesondere, was religiöse Minderheiten anbelangt. Vor allem unter den Katholiken des Staates, die 20% der Bevölkerung ausmachen herrscht Sorge und Bestürzung.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober wurde das Wohnhaus von Bischof Vincent Samuel überfallen. Vier Männer drangen über die Umzäunung in die Bischofsresidenz und schließlich in das Bischofshaus ein. Nachdem sie den Wächter überwältigt hatten, plünderten die Einbrecher das Wohnhaus und ergriffen erst die Flucht, als sie das Herannahen der Polizeisirenen hörten-
Nach Angaben der Ermittler könnte der ebenfalls in der Bischofsresidenz wohnende Pfarrer Joseph Mathias das eigentliche Ziel des Einbruchs gewesen sein. Er war im Jahr 2003 Augenzeuge eines Mords geworden.
Die Bischöfe des Unionsstaates Kerala verurteilten die Episode mit Nachdruck und fordern in diesem Zusammenhang den Schutz der Rechte und Freiheiten für alle Religionsgemeinschaften. Die katholische Ortskirche ist in Alarmbereitschaft, nachdem Beobachter die Ansicht vertreten, dass es sich „angesichts der jüngsten Ereignisse nicht nur um Einzelfälle handeln könnte“. „Diese Angriffe scheinen Teil eines gezielten Angriffs gegen Christen zu sein“, heißt es mit Bezug auf die Angriffe auf kirchliche Mitarbeiter seit 2001. Verantwortlich für diese Übergriffe sollen hinduistisch geprägte fundamentalistische Gruppen sein. (PA) (Fidesdienst, 25/10/2005 - 26 Zeilen, 269 Worte)


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