ASIEN/PAKISTAN - „Die größte Herausforderung besteht nun in der Koordinierung der Hilfen“, so der Leiter von Caritas Pakistan, Bischof Joseph Coutts

Montag, 24 Oktober 2005

Islamabad (Fidesdienst) - Nach seiner Rückkehr von einer Reise in die von dem Erdbeben am 8. Oktober betroffenen Gebiete versucht der Leiter von Caritas Pakistan, Bischof Joseph Coutts von Faisalabad die Hilfsmaßnahmen zu koordinieren und zu organisieren. Wie aus dem Bericht des Bischofs hervorgeht sind die freiwilligen Mitarbeiter christlicher Hilfswerke vor Ort ohne Unterbrechung tätig. Entsprechend der eigenen Statuten hilft Caritas unabhängig von Rasse, Nationalität und Religion der Bedürftigen, die in diesem Fall größtenteils Muslime sind.
„Wir arbeiten in engem Kontakt mit dem Catholic Relief Service und den Caritasverbänden anderer Länder zusammen (Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Österreich), die sehr schnell und großzügig helfen. Andere Hilfswerke, wie ‚Kirche in Not’ und ‚Missio’ haben ebenfalls Hilfe zugesagt. Wir haben ein zentrales Büro in Rawalpindi eingerichtet und ein Verteilungszentrum in Mansehera rund 100 Kilometer nördlich von Rawalpindi geschaffen. Dies scheint uns am sinnvollsten, weil die Stadt in der Nähe der betroffenen Gebiete liegt, selbst aber nur leicht beschädigt wurde. Von hier aus verteilt Caritas die Hilfsmittel für die Erdbebenopfer“, so der Bischof in seinem Bericht.
„Viele Dörfer in der betroffenen Region sind noch von der Außenwelt abgeschlossen und können nur mit dem Hubschrauber erreicht werden. Dabei werden Helikopter der pakistanischen Armee, der Vereinten Nationen und anderer großer Organisationen eingesetzt. Bei der Rückkehr transportieren die Hubschrauber immer noch Verletzte und Kranke. Die Krankenhäuser der Stadt sind voll.“, so der Caritasleiter weiter.
„Positiv ist die enge Zusammenarbeit aller Pakistaner, Christen und Nichtchristen. Viele christliche Organisationen und Gruppen sind vor Ort tätig: die größte Herausforderung besteht nun in der Koordinierung der Hilfen und der verschiedenen Einzelinitiativen, damit die Hilfsmaßnahmen wirklich effizient sind.“ Der Bischof trifft sich zu diesem Zweck regelmäßig mit Vertretern der verschiedenen christlichen Hilfswerke zur Absprache der Kompetenzen und Zuständigkeitsgebiete. „Wir brauchen vor allem Decken und Zelte, denn der Wintereinbruch steht bevor. Aus Deutschland lieferte die Caritas bereits 2.200 Zelte an“.
Unterdessen nimmt die Bilanz der Opfer zunehmend tragische Ausmaße an: insgesamt starben bei der „schlimmsten Tragödie in der Geschichte Pakistans“ über 55.000 Menschen. Nach Aussage von Beobachtern hat die internationale Staatengemeinschaft noch drei Wochen Zeit, um die die Menschen im Norden Pakistans mit den notwendigen ausreichenden Hilfsmitteln zu versorgen: später werden Schnee und Winterstürme auch Hilfslieferungen auf dem Luftweg erschweren. (PA) (Fidesdienst, 24/10/2005 - 35 Zeilen, 348 Worte)


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