ASIEN/AFGHANISTAN - „Gute Aussichten für die Kirche in Afghanistan“, sieht der Apostolische Nuntius in Pakistan nach einem Besuch in Kabul

Dienstag, 18 Oktober 2005

Islamabad (Fidesdienst) - „Ich bin sehr zufrieden, mit dem, was ich gesehen und gehört habe. Die aussichten für die Kirche in Afghanistan sind gut“, so der Apostolische Nuntius in Pakistan, Erzbischof Alessandro D’Errico nach einem Besuch in Afghanistan vom 9. bis 12. Oktober.
Der Apostolische Nuntius besuchte die katholische Gemeinde in Kabul, die sich aus Missionaren, Diplomaten, Mitarbeiter humanitärer Hilfsorganisationen und internationaler Organisationen und ausländischen Soldaten zusammensetzt.
Nach seiner Ankunft auf dem internationalen Flughafen in der afghanischen Hauptstadt am 9. Oktober wohnte der Erzbischof im „Camp Invicta“ des italienischen Kontingents „Italfor 11“, wo er mit den italienischen Soldaten einen Gottesdienst feierte, bei dem auch hohe Vertreter weltlicher und militärischer Behörden anwesend waren. Erzbischof D’Errico besuchte auch humanitäre Hilfsprogramme der italienischen Soldaten, eine Schule im Dorf Kamari unweit von Kabul.
Bei seinem Besuch hob der Apostolische Nuntius vor allem die Verbesserungen im sozialen, wirtschaftlichen und geistlichen Bereich hervor, die er seit seinem letzten Besuch vor zwei Jahren feststellen konnte. Der Nuntius dankte den Oberen der Missio sui iuris in Afghanistan, Pater Giuseppe Moretti: „Es freut mich zu sehen, dass der gute Samen, der mit der Gnade des Herrn ausgesät wurde, Früchte trägt und dies ermutigt uns bei unserem Dienst und unserem Zeugnis“, so der Erzbischof. Die Barnabiten betreuen seit über 70 Jahren die kleine katholische Gemeinde in Afghanistan. Ihnen brachte der Nuntius auch die Wertschätzung des Heiligen Stuhls zum Ausdruck. Ein besonderer Dank galt auch der italienischen Botschaft in Kabul, die als einzige diplomatische Vertretung eine Kapelle und einen von der Regierung offiziell anerkannten Kaplan hat.
Der Erzbischof betonte auch die Prioritäten der katholischen Kirche in Afghanistan: vor allem der Beitrag zum Wiederaufbau des Landes, was die Fortsetzung der Hilfsprogramme erfordert. Die katholische Gemeinde engagiert sich im Rahmen von humanitären Projekten, sozialen Einrichtungen für Kinder und Entwicklungsprojekten. Der Nuntius brachte auch den Wunsch der Missionarinnen von der Nächstenliebe zum Ausdruck, eine Gemeinschaft in Kabul einzurichten.
Als zweite Priorität bezeichnete der Apostolische Nuntius den interreligiösen Dialog und den Ökumenismus. Die katholische Kirche wird weiterhin Brücken der Freundschaft zu Anhängern anderer Religionen schlagen und das wahre Gut jedes Menschen und jeder Gesellschaft suchen. Auch bei den muslimisch-christlichen Beziehungen, so Erzbischof D’Errico, müsse man den Wert des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und des Friedens hervorheben und die Heiligkeit des Lebens jedes Menschen und dessen Würde hervorheben.
Der Nuntius erinnerte auch an die Teilnahme des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai an der Begräbnisfeier für Papst Johannes Paul II. und äußerte den Wunsch nach einer baldigen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Afghanistan. (PA) (Fidesdienst, 18/10/2005 - 39 Zeilen, 438 Worte)


Teilen: