VATIKAN - Katechese des Papstes bei der Generalaudienz: „Der Herr ist nicht unbeweglich und abwesend, sondern er führt als lebendiger und personeller Gott seine Gläubigen, und nimmt sich ihres Leids an, indem er sie mit seiner Macht und seiner Liebe stützt“.

Mittwoch, 5 Oktober 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am Mittwoch, den 05. Oktober, schloss Papst Benedikt XVI. seine Katechese zu Psalm 135 ab („Gott ist groß und ewig“), die er am vergangenen Mittwoch mit dem Kommentar zum ersten Teil des Psalms begonnen hatte. Während es im ersten Teil um den Auszug aus Ägypten geht, findet im zweiten Teil eine Gegenüberstellung zweier religiöser Visionen statt: „Auf der einen Seite steht in der Mitte des wahren Glaubens der lebendige und personale Gott. Seine Gegenwart ist wirkmächtig und bringt Heil“, so der Papst. , „der Herr ist nicht unbeweglich und abwesend, sondern er führt als lebendiger und personeller Gott seine Gläubigen, und nimmt sich ihres Leids an, indem er sie mit seiner Macht und seiner Liebe stützt. Hingegen wird der Götzendienst als trügerische und irrige Religiosität entlarvt. Götzen sind bloß Produkte allzu menschlicher Wünsche und Machwerk ohne Leben. Im Grunde unfähig, die Grenzen der Schöpfung zu überschreiten“.
Wer diese Götzen verehrt, so der Papst weiter, wird ihnen ähnlich werden, nämlich „ohnmächtig, zerbrechlich und bewegungslos. In den Versen des Psalms wird die alte Versuchung des Menschen dargestellt, sich sein eigenes Heil zu schaffen im falschen Vertrauen auf materiellen Reichtum, auf Macht und Erfolg.“ Der Psalm endet mit einem Lobpreis Gottes. In der Tat ist die Liturgie der vorzügliche Ort, um Gottes Wort zu hören und die Herzen gemeinsam zum Herrn zu erheben. Gott und Mensch begegnen einander in der Liturgie der Kirche, in der das Heil, das der Herr uns zuwendet gewissermaßen sinnlich erfahrbar ist.“
Am Ende der Audienz wandte sich Papst Benedikt XVI. mit folgenden Worten an die jugendlichen Teilnehmer des Treffens der jugendlichen Anbetungsgruppen zur Eucharistie: „“Ich denke an die Kranken, die Neuvermählten und die Jugendlichen, insbesondere an die jungendlichen Anbetungsgruppen, die aus verschiedenen Ländern zu einem Treffen zur Eucharistie nach Rom gekommen sind. Das leuchtende Beispiel des heiligen Franz von Assisi, dessen Fest wir gestern gefeiert haben, möge Euch, liebe Jugendliche, anspornen, die Eucharistie in den Mittelpunkt Eures persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens zu stellen, indem ihr lernt, die geistige und geistliche Stärke, die aus ihr hervorgeht zu erleben. Sie möge Euch, liebe Kranke, dabei helfen, das Leiden mutig anzugehen, indem ihr im gekreuzigten Christus Gelassenheit und Trost findet. Sei möge euch, liebe Neuvermählte, zu einer tiefen Liebe zu Gott und füreinander führen, damit ihr tägliche die Freude erfahren mögt, die die gegenseitige und dem Leben offen stehende Hingabe bringt.“ (SL) (Fidesdienst, 05/10/05 - 33 Zeilen, 437 Worte)


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