AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Die schmerzliche Feststellung des neuen Bischofs der südostkongolesischen Diözese Manono: „Der Krieg hat alles zerstört“

Dienstag, 4 Oktober 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Im Mittelpunkt einer Pressemitteilung des neuen Bischofs der Diözese Manono in der Region Katanga im Südosten der Demokratischen Republik Kongo steht eine schmerzliche Feststellung. Wie der katholische kongolesischen Nachrichtendienst DIA berichtet, soll Bischof Vincent de Paul Kwanga beklagen, leiden die Menschen in verschiedenen Teilen des Landes immer noch unter den Folgen des Krieges, der sowohl zivile als auch kirchliche Einrichtungen zerstört hat, darunter Kirchen, Pfarrhäuser, Klöster, Bischofshäuser, Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäuser, usw..
Neben den Sachschäden hat der Krieg aber auch tiefe Zeichen bei den Menschen hinterlassen. Vor allem die Gewalt an Frauen hat dazu geführt, dass die Zahl der an durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten leidenden Personen stieg, vor allem die Aidskranken. Die Verbreitung der Pandemie hat vor allem auch viele Aidswaisen hinterlassen.
Kinder leiden auch unter der Lebensmittelknappheit, von der 15% der Kinder in der Region betroffen sind. Unter diesen dramatischen Umständen, so Bischof Vincent de Paul Kwanga, habe eine Rückkehr zu heidnischen Bräuchen und sogar zu Formen des Kannibalismus stattgefunden.
Die katholische Kirche wurde auch Opfer der systematischen Plünderungen während der Jahre des Krieges. Nach Angaben des Bischofs wurden nur drei der insgesamt 15 Pfarreien seine Diözese nicht ausgeraubt. Die verschiedenen Kriegsparteien haben Schulen in Schlafsäle umgewandelt und diese ebenfalls vor ihrem Weggehen geplündert. Dies hatte zur Folge, dass nur noch 30% der Kinder im schulpflichtigen Alter eine Schule besuchen, obschon es in der Diözese 83 Grundschulen und 23 Mittelstufenschulen gibt.
Der neue Bischof weist auch auf die Entbehrungen der Bevölkerung hin, insbesondere was das Gesundheitswesen anbelangt. Nach Aussage von Bischof Vincent de Paul Kwanga wünschen sich die Menschen vor allem einen wirtschaftlichen Neubeginn durch die Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit als Fischer und Landwirte.
Die Diözese Manono wurde 1971 gegründet und der Erzdiözese Lubumbashi als Suffraganbistum unterstellt. Sie befindet sich in der kongolesischen Region Katanga und hat eine Ausdehnung von 45.000 qkm. Von den insgesamt 296.850 Einwohnern sind 152.158 Katholiken. Es gibt 15 Pfarreien, 44 Priester, eine Ordensschwester und 9 große Seminaristen. Bischof Vincent de Paul Kwanga wurde am 18. März 2005 zum Bischof von Manono ernannt. Zuvor war er Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in der Demokratischen Republik Kongo. (LM) (Fidesdienst, 04/10/2005 - 33 Zeilen, 365 Worte)


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