EUROPA/ITALIEN - Pater Daniele Lattuada von den Weißen Vätern ist unverwartet gestorben. Er gründete das Jugendzentrum „Simba Ngai“ im Kongo und war auch in Italien in der Missionsanimation tätig

Mittwoch, 28 September 2005

Rom (Fidesdienst) - „Es ist für uns alle ein tragischer Verlust, der nur der Glaube an den Herrn erleuchten kann“, so Pater Luigi Morell, Oberer der italienischen Ordensprovinz der Weißen Väter, zum Tod von Pater Daniele Lattuada, der am 25. September im Alter von 44 Jahren in seinem Elternhaus in Gorgonzola in der Nähe von Mailand starb.
„Pater Daniele war 2001 aus der Mission zurückgekehrt und war in Italien seither in der Missionsanimation tätig“, so Pater Morell. „Er organisierte Fotoausstellungen in unsrem haus und in verschiedenen Pfarreien und Treffen für Kinder und Jugendliche“.
In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, hatte Pater Daniele das Jugendzentrum „Simba Ngai“ (was in der Landesprache „Hilf mir“ heißt) gegründet, wo junge Menschen einen Beruf als Schreiner, Elektriker, Klempner oder Schweißer erlernen können. „Pater Daniele hatte beschlossen, ein solches Zentrum einzurichten, da viele Jugendliche immer wieder auf der Suche nach Arbeit oder etwas Geld an die Tür seiner Pfarrei klopften“ so der Obere der italienischen Ordensprovinz der Weißen Väter. „Anfangs stieß er damit bei seinen Mitbrüdern auf wenig Verständnis, doch heute, ist das Simba Ngai dank seines Engagements eine Einrichtung, die such auch um die so genannten ‚verhexten’ Straßenkinder kümmert, die von den eigenen Familien ausgestoßen werden, weil ihre mutmaßlichen magischen Kräfte als schädlich gelten. Dieses Übel ist in den afrikanischen Städten weit verbreitet. Kinder und Jugendliche verlassen die ländlichen Gebiete jedoch auch, weil sei vor der Armut fliehen, weil sie Kriegswaisen sind oder weil ihre Eltern an Aids starben“.
„In Italien war Pater Daniele auch in der Missionsanimation sehr engagiert und besuchte dabei viele Pfarrgemeinden und Gruppen“, so Pater Morell weiter. „Unter anderem arbeitete Pater Daniele auch mit der Forschungsgruppe Erziehung und Entwicklung des CELIM in Bergamo und mit der Universität Bergamo zusammen, wenn es um die Animation in den Schulen und unter den Studenten ging, die er vor allem für andere Kulturen begeistern wollte“.
Pater Daniele Lattuada wurde 1961 in Gorgonzola geboren und legte 1991 die Gelübde bei den Weißen Vätern ab.
Am 27. Juni 1992 wurde er in Treviglio zum Priester geweiht.
Als Missionar war er in der Hauptstadt Kinshasa in der Demokratischen Republik Kongo tätig. Zur Vorbereitung auf seine Aufgabe hatte er auch die Sprache der Einheimischen gelernt. In seiner ausgedehnten Pfarrei betreute er zahlreiche Christen. (LM) (Fidesdienst, 28/09/2005 - 34 Zeilen, 402 Worte)


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