AFRIKA/UGANDA - Priesterseminar im vom Bürgerkrieg erschütterten nordugandischen Alokolum nimmt seine Tätigkeit wieder auf. „Ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens“, so Erzbischof Odama von Gulu, der in seiner Erzdiözese einen Eucharistischen Kongress vorbereitet

Dienstag, 27 September 2005

Gulu (Fidesdienst) - „Dies ist ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft der Kirche und des Friedens in der Region“, so Erzbischof John Baptist Odama von Gulu in einem Kommentar zur Wiedereröffnung des Priesterseminars in Alokolum in der nordugandischen Erzdiözese Gulu.
„Das Seminar musste in Folge des in der Region herrschenden Bürgerkriegs zwei Jahre lang geschlossen bleiben“, so Erzbischof Odama. „Gegenwärtig hat sich die Situation beruhigt und wir möchten mit der Wiederaufnahme der Tätigkeit unseres Priesterseminars unter den Menschen in unserer Erzdiözese mit dieser konkreten Geste wieder Hoffnung und Zuversicht wecken“, so Erzbischof Odama weiter. In den vergangenen beiden Jahren waren Studenten und Schüler in Bukalasa bei Masaka im Süden Ugandas untergebracht.
Das Priesterseminar wird seine Tätigkeit offiziell am 15. Oktober wieder aufnehmen, doch bereits am 11. September stattete der Erzbischof von Gulu Schülern und Lehrkräften einen Besuch ab. „Ich wollte sie willkommen heißen und ihnen bei ihrer Arbeit, die für das Leben der Kirche so wichtig ist, Mut machen“, bekräftigt Erzbischof Odama. In seiner Predigt rief der Erzbischof zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit auf und wandte sich mit diesem Appell insbesondere an diejenigen, die in der Region Zerstörung und Unsicherheit verursachen. Anlässlich seines Besuchs wurde der Erzbischof von Gulu vom Rektor des Priesterseminars, Pfarrer Sabino Odoki, und verschiedenen Priester begrüßt.
„Diese Studenten sind die Zukunft unserer Kirche“, so Erzbischof Odama. „Unsere Erzdiözese hat auch in schwierigen Momenten ihre Arbeit fortgeführt. Derzeit bereiten wir einen Eucharistischen Kongress vor, der vom 4. bis 11. Dezember stattfinden wird und in dessen Mittelpunkt die Eucharistie als Zentrum der Heiligkeit steht. Zur Vorbereitung auf dieses Ereignis habe ich bereits einen Hirtenbrief zu diesem Thema veröffentlicht.“
Gulu befindet sich seit Jahren im Brennpunkt des Guerillakrieges der Lord’s Resistance Army (LRA). Die größtenteils aus Mitgliedern des Acholi-Volkes bestehende Miliz kämpft seit 1989 gegen den gegenwärtigen Präsidenten Yoweri Museveni, der 1986 durch einen Staatsstreich an die Macht gelangte, bei dem ein größtenteils aus Acholi-Offizieren bestehendes Regime gestürzt wurde. Die ehemaligen Militärs des Acholi-Volkes flüchteten in den Sudan und gründeten dort verschiedene Rebellenbewegungen, unter anderem die LRA. Die katholische Kirche war immer wieder Zielscheibe von Angriffen der Guerilla -Einheiten: Am 11. Mai 2003 entführten die Rebellen eine Gruppe von Seminaristen aus dem Seminar in Lachor, zahlreiche katholische Priester wurden in den vergangenen Jahren getötet. (LM) (Fidesdienst, 27/09/2005 - 37 Zeilen, 404 Worte)


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