EUROPA/ITALIEN - Mit Pater Michel Legarde, Dozent am Päpstlichen Institut für Arabistik und Islamwissenschaft, wird erstmals ein katholischer Priester mit dem Sharjah-Preis der UNESCO ausgezeichnet

Freitag, 23 September 2005

Rom (Fidesdienst) - Pater Michel Lagarde, Dozent am Päpstlichen Institut für Arabistik und Islamwissenschaft (PISAI) wurde mit dem „Internationalen Sharjah- Preis für arabische Kultur 2005“ ausgezeichnet. Diesen Preist verleiht die UNESCO mit finanzieller Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate. Erstmals wird mit diesem Preis, der am Persönlichkeiten verliehen wird, die sich um die Förderung der arabischem Kultur verdient machen, an einen katholischen Priester verliehen wird. Pater Lagarde ist Mitglieder Kongregation der Afrikamissionare (Weiße Väter) und unterrichtet Arabisch und Islamkunde am PISAI in Rom.
Die Preisverleihung wird am 29. September beim Sitz der UNESCO im Beisein von M. Hussein Ghubash (Ständiger Vertreter der Arabischen Emirate bei der UNESCO) und Kochiro Matsuura, Generaldirektor der UNESCO, stattfinden. Die Wahl der Jury des internationalen Preises fiel auf Pater Lagarde, weil er, wie es in der Begründung heißt, „sein ganzes Leben dem Lehren und dem Schreiben eines wichtiges Werkes über die arabische Sprache und dem Studium der arabischen Kultur gewidmet hat. Sein Engagement zu den Beziehungen zwischen dem Christentum und dem Islam trugen zum gegenseitigen Respekt und zur Annäherung zwischen den beiden Religionen bei.“. Pater Lagarde ist auch für die Übersetzung des wichtigsten Werkes des bekannten muslimischen Mystikers Abdel Kader aus dem Arabischen ins Französischen bekannt. Das Werk in drei Bänden zur muslimischen Mystik zeichnet sich vor allem durch seine literarische Schönheit und die darin enthaltene Synthese des islamischen Gedankenguts aus. Pater Lagarde teilt sich en Preis mit dem algerischen Schriftsteller Tahar Quettar, der für sein Bemühen um die Verbreitung der arabischen Literatur in nichtarabischen Ländern ausgezeichnet wurde.
Die Preisverleihung wird am Vorabend der 33. Vollversammlung der UNESCO anlässlich des 60jährigen Gründungsjubiläums der Organisation stattfinden, die Anfang Oktober in Paris beginnen wird. Die Konferenz wird sich mit Themen des interkulturellen und interreligiösen Dialogs und aus dem Bereich der Bioethik befassen. Außerdem werden sich die Teilnehmer mit dem Beziehungen zwischen Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit, den erzieherischen Werten und Fragen der Menschenwürde befassen. Anlässlich der Versammlung schrieb auch Papst Benedikt XVI. eine Botschaft an die Delegierten.
Das Päpstliche Institut für Arabistik und Islamwissenschaft engagiert sich seit über 50 Jahren im Bereich des interkulturellen und interreligiösen Dialogs mit der muslimischen Welt. Das Institut veranstaltet jedes Jahr Einführungskurse zur Islamkunde und bietet den Studenten einen dreijährigen Studienkurs im Fach Arabistik und Islamwissenschaft mit Diplomabschluss an. Als Rektor leitet Pater Justo Lacunza Balda das Institut. (Fidesdienst, 23/09/2005 - 37 Zeilen, 398 Worte)


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