AFRIKA/ANGOLA - Aufruf zu einer friedlichen Wahlkampagne vor den Wahlen im Jahr 2006

Donnerstag, 22 September 2005

Luanda (Fidesdienst) - Vom 12. bis 16. September befassten sich die Teilnehmer der von Caritas Angola organisierten Versammlung der „Stifter des Friedens“ mit dem Stand der Friedensarbeit der katholischen Kirche in Angola. Zum Abschluss des Treffens riefen die Teilnehmer zu einer friedlichen Wahlkampagne bei den bevorstehenden Wahlen im Jahr 2006 auf.
Die Teilnehmer machten in diesem Zusammenhang auch konkrete Vorschläge. An erste stelle soll das Netz der „Stifter des Friedens“ auf ganz Angola ausgedehnt werden. Im Frühjahr 2006 ist ein weiters Treffen der Pastoralarbeiter vorgesehen, die sich im Bereich der Friedensarbeit engagieren. Zu diesem Treffen werden rund 30 Delegierte erwartet. An die Regierung wandten sich die Versammlungsteilnehmer mit der Bitte, eine Broschüre mit Informationen zu Fragen des Bürgerrechts zusammenzustellen, an deren Formulierung verschiedene Sektoren der Gesellschaft beteiligt werden sollen.
Ein besonderes Augenmerk wird auch für die Integrierung der Flüchtlinge gefordert. Caritas Angola wird sich auf verschiedenen Ebenen für die nationale Aussöhnung engagieren und dabei Aufklärungskampagnen unter den Bürgern des Landes durchführen, in deren Rahmen vor allem auch auf die Gefahr des privaten Waffenbesitzes hingewiesen werden soll. Bei diesen Kampagnen wird das Handbuch der Caritas Internationalis zu Fragen der Friedensarbeit und der Konfliktlösung zugrunde liegen.
Im September kommenden Jahres werden in Angola Parlaments- und Präsidentschaftswahlen stattfinden. Die letzten Wahlen fanden 1992 statt. Dabei waren Wahlbetrug und Unregelmäßigkeiten beanstandet worden. 1994 warfen Vertreter der ehemaligen Rebellenbewegung UNITA, die ein Friedensabkommen mit der Regierung in Luanda unterzeichnet, und eigene Kandidaten zur Wahl aufgestellt hatte, der Regierung vor, sie habe das Ergebnis der Wahl von 1992 maßgeblich beeinflusst, und kehrte deshalb zu den Waffen zurück. Nach der Unterzeichnung eines weiteren Friedensabkommens im Jahr 2002 kehrte die UNITA auf die politische Szene Angolas zurück und will nun die kommenden Wahlen im Jahr 2006 gewinnen. Doch unter der Bevölkerung ist die Erinnerung an die Gewalt der Vergangenheit noch sehr lebendig. Aus diesem Grund engagiert sich die katholische Kirche in Angola aktiv im Bereich der Friedensarbeit im Bemühen um einen friedlichen Verlauf der Wahlkampagne zur Vorbereitung auf die kommenden Wahlen. In den vergangenen Monaten war bei Unruhen ein Mensch ums Leben gekommen, mehrere Menschen wurden verletzt. (LM) (Fidesdienst, 22/09/2005 - 32 Zeilen, 359 Worte)


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