AFRIKA/NIGER - Die freiwilligen Mitarbeiter der Caritas in Niger helfen den von der Lebensmittelkrise betroffenen Menschen

Mittwoch, 21 September 2005

Niamey (Fidesdienst) - Die Lebensmittelsituation in Niger ist weiterhin Besorgnis erregend. Wie aus einem Bericht des Entwicklungsbüros von Caritas Niger hervorgeht zeigen die heftigen Regenfäller der vergangenen Monate sich noch keine positive Auswirkung, da es erst in ein paar Monaten eine neue Ernte geben wird und in rund 1.900 Dörfern weiterhin Lebensmittelmangel herrscht.
Von den insgesamt 2,7 Millionen Menschen, die von der Lebensmittelkrise betroffen sind, leben 900.000 unter extrem kritischen Bedingungen und für 90.000 ist die Lage sehr schwierig. Die Restlichen befinden sich in einem allarmierenden Zustand und bedürfen konstanter Kontrollen.
Sorge bereitet vor allem auch der Gesundheitszustand der betroffen Menschen. „Die Auswirkungen auf den Gesundheitszustand wurden unterschätzt und die meisten Hilfen beschränkten sich auf die Lebensmittelversorgung, wobei die gesundheitlichen Auswirkungen der Unterernährung vernachlässigt wurden“, heißt es in dem Bericht.
Am meisten verbreitet sind Malaria, Hirnhautentzündung und Cholera. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2005 wurden 224.221 Malariaerkrankungen registriert, von denen 327 zum Tot führten. Insgesamt 1.036 Menschen erkrankten bisher an Hirnhautentzündung, davon starben 155 und 10 der insgesamt 99 Cholerafälle verliefen tödlich. Die meisten Malariaerkrankungen treten bei schwangeren Frauen und Kindern im Alter unter 5 Jahren auf.
Die Landwirtschaft leidet zudem unter Heuschreckenplagen und Parasiten, die die kommende Ernte schädigen.
In dieser Notlage ist für Caritas Niger vor allem die Mitarbeit der freiwilligen Helfer der Entwicklungs- und Solidaritätsbüros wichtig, die es in allen Pfarreien des Landes gibt. Dabei ist vor allem das Sammeln von Informationen wichtig: die freiwilligen Mitarbeiter, mit Motorrädern, Taxis oder auch nur mit einem Esel ausgerüstet, besuchen die betroffenen Gebiete in der jeweiligen Pfarrei und stellen fest, was die Menschen am meisten brauchen. Anhand dieser Informationen werden Arbeitspläne erstellt, die nicht nur zur Überwindung der gegenwärtigen Notlage beitragen, sondern auch die zukünftige Entwicklung fördern sollen. Ziel der Caritas Niger ist es innerhalb der nächsten zehn Jahre sicher zu stellen, dass die immer wiederkehrende Trockenzeit, nicht mehr zu Lebensmittelkrisen führen.
Bei den freiwilligen Mitarbeiten der Caritas handelt es sich um Männer und Frauen, Laiengläubige und Ordensleute, Christen und Muslime, Autodidakten und ausgebildete Helfer mit einer gewissen finanziellen Unabhängigkeit, die gemeinsam zur Entwicklung ihrer Gemeinden beitragen und die Lebensbedingungen ihrer Mitmenschen verbessern wollen.
Caritas Niger wird von verschiedenen katholischen Hilfswerken unterstützt: darunter Caritas Internationalis und Caritasverbände in den einzelnen Ländern (Österreich, Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien, Dänemark, Nigeria und Ruanda), der Vatikan (Cor Unum), die Italienische Bischofskonferenz, die holländische Diözese Rörmond. Außerdem helfen die Regierungen von Österreich, Norwegen und Luxemburg und die Autonome Verwaltung Hongkongs. Der spanische Pharma Mundi-Verband stellte 2,6 Tonnen Arznzeimittel zur Verfügung. (LM) (Fidesdienst, 21/09/2005 - 41 Zeilen, 430 Worte)


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