AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Bis zur Wiederaufnahme des Wahlprozesses setzt die Kirche ihr Engagement bei der Vorbereitung der Bürger auf den Urnengang fort: ein Beispiel aus der Diözese Kabinda

Dienstag, 20 September 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Mit ihrer Informationskampagne möchte die Diözese Kabinda (Demokratische Republik Kongo) die Bürger vor allem auf ihre Rechte aufmerksam Machen und Verstöße gegen die Menschenwürde verhindern, wie es sie in der jüngsten Vergangenheit gegeben hat. Wie aus Berichten der einheimischen katholischen Nachrichtenagentur DIA hervorgeht, litt die Diözese Kabinda ganz besonders unter den dramatischen Folgen des Bürgerkriegs.
Das ökumenische Programm zur Koordinierung der Tätigkeit für eine erfolgreiche Übergangszeit (CARTEC) in der Diözese Kabinda soll die Bürger auf bevorstehende Wahlen vorbereiten und sie dabei vor allem über ihre Rechte informieren. Im Rahmen des Programms arbeiten Vertreter verschiedener Religionen und sozialer Schichten zusammen.
Für das Programm wurden verschiedene Mitarbeiter ausgebildet, die die Einwohner der verschiedenen Pfarrgemeinden der Diözese sowohl in der Stadt selbst als auch in der Umgebung auf das Programm aufmerksam zu machen.
Der Radiosender „Radio Veritas“ der Diözese stellt dem CARTEC-Programm jede Woche 45 Minuten Sendezeit zur Verfügung: in dieser Zeit antwortet Mgr. Joseph Muzungu auch auf eventuelle Zuhörerfragen.
Da das Programm die „Kisonge“-Sprache benutzt, kann es weite Teile der Bevölkerung erreichen, unter der auch Informationsbroschüren verteilt werden. Um den Mitarbeitern des Programms die Fortbewegung zu erleichtern, stellt die Diözese mehrere Fahrzeuge zur Verfügung.
Hauptziel des Programms ist es, die Menschen nach der Billigung des neuen Wahlgesetzes über dessen Einzelheiten zu informieren. Allgemeine Wahlen waren in der Demokratischen Republik Kongo für den 30. Juni geplant, sie wurden jedoch infolge von Verzögerungen bei der Vorbereitung der Wahllisten verschoben. Die Verschiebung der Wahlen hatte Ende Juni zu schweren Unruhen geführt (vgl. Fidesdienst vom 30. Juni 2005).
Die Registrierung der wahlberechtigten Bürger, mit der im Juli begonnen wurde, konnte zwar in der Hauptstadt Kinshasa erfolgreich durchgeführt werden, in der Provinz gab es jedoch zahlreiche Schwierigkeiten infolge logistischer Problemen und Sicherheitsmängeln. In vielen Dörfern wurden die Zentren für die Anmeldung nicht eröffnet oder es standen nur wenige Mitarbeiter zur Verfügung, zudem war aufgrund mangelnder Infrastrukturen schon der Transport der für die Anmeldung notwendigen Unterlagen mit Schwierigkeiten verbunden. Der Abschluss der Registrierung der wahlberechtigten Bürger ist für Ende September vorgesehen und ein erster Urnengang, das Referendum zur Verfassung, soll am 25. November dieses Jahres stattfinden. (LM) (Fidesdienst, 20/09/2005 - 34 Zeilen, 375 Worte)


Teilen: