AFRIKA/UGANDA - Die Rolle der Caritas für die Entwicklung des Kontinents: 45 afrikanische Caritasverbände tagen vom 2. bis 7. Oktober in Kampala

Dienstag, 20 September 2005

Rom (Fidesdienst) - Vom 2. bis 7. Oktober findet in der ugandischen Hauptstadt Kampala das zweite Forum der afrikanischen Caritasverbände statt. „An diesem Forum werden insgesamt 45 nationale Caritasverbände teilnehmen, die der Region Afrika von Caritas Internationals angehören“, so der Leiter der Afrikaabteilung bei Caritas Internationalis, Pater Pierre Cibambo. Das Forum wurde vor einigen Jahren eingerichtet und soll den Partnerorganisationen aus Nord und Süd die Begegnung und den Ideenaustausche so wie die Entwicklung gemeinsamer Projekte ermöglichen. Das erste Forum der afrikanischen Caritasverbände tagte im September 2001 in Ghana unter dem Motto „Geschlechterfrage und Zusammenarbeit für die Entwicklung“. Das diesjährige Thema lautet „Autonomie der Caritas“.
„Dass das Thema Autonomie im Mittelpunkt des zweiten Forums steht ist kein Zufall“, so Pater Cibambo. „Die afrikanischen Caritasverbände machen sich Sorgen um ihre Autonomie. Dieses Thema wurde bereits bei der Generalversammlung der afrikanischen Caritasverbände in Kigali im Jahr 2002 diskutiert. In der Schlusserklärung definierte die Vollversammlung die Autonomie als „Selbstbestimmung, Entscheidungsfähigkeit, eigenständige Projektplanung und -verwirklichung sowie die eigene Wahl der Partner und das selbständige Aushandeln der Bedingungen für eine Zusammenarbeit“.
„Ein weiterer Punkt, mit dem wir uns befassen werden sind die Solidaritätsfonds, deren Schaffung bei der Versammlung in Kigali beschlossen wurde. Diese Fonds werden es den afrikanischen Caritasverbänden im Laufe der Jahre ermöglichen, zu Nothilfeprogrammen beizutragen und sich von der Logik des ständigen Bittens um Hilfe zu entfernen“, so der Leiter der Afrikaabteilung bei Caritas Internationalis. „Verschiedene afrikanische Caritasverbände haben inzwischen ‚eigenständige Beziehungen zu ihren Partnern in den Industrieländern und es gibt auch bereits erste Formen der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Caritasverbänden des Kontinents. Caritas Ruanda stellte zum Beispiel der Partnerorganisation in Niger 10.000 Dollar für die Überwindung der schweren Lebensmittelkrise zur Verfügung.“
„Es sollte auch daran erinnert werden, dass die Caritasverbände seit langem nicht mehr nur Hilfswerke sind“, so P. Cibambo. „Gewiss gehört die Nothilfe in Katastrophenfälle weiterhin zu den Aufgaben der Caritas, aber sie ist nicht mehr die einzige. Zu den Aufgaben der afrikanischen Caritasverbände gehört die Bekämpfung der Armut in Zusammenarbeit mit der örtlichen Verwaltung, die Trinkwasserversorgung, die Förderung des Schulbesuchs der Kinder und die Alphabetisierung der Erwachsenen. Außerdem gibt es Projekte zur Bekämpfung der Ausdehnung der Wüstengebiete oder Mikrokredite zur Entwicklung der einheimischen Gewerbstätigkeit vor allem unter Frauen. Auf dem Gebiet der sozialen Gerechtigkeit engagieren sich die afrikanischen Caritasverbände für die Bekämpfung des Menschenhandels und die Förderung des Friedens und der Versöhnung in den einzelnen Ländern. Im Rahmen des bevorstehenden Forums im Oktober werden die einzelnen Caritasverbände also unter anderem auch ihre Projekte für die Bekämpfung der Armut vorstellen, die zum Teil in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden in den einzelnen Ländern ausgearbeitet wurden.
Vertreter der afrikanischen Caritasverbände werden auch an der Versammlung des Internationalen Ausschusses für Zusammenarbeit teilnehmen, der vom 22. bis 29. September in Rom stattfindet. Der Internationale Ausschuss für Zusammenarbeit koordiniert die verschiedenen Caritasverbände in aller Welt. An der Tagung nehmen Delegierte aus den Regionen Afrika, Südamerika, Nordamerika, Asien, Ozeanien, dem Nahen Osten und dem Horn von Afrika teilnehmen. (LM) (Fidesdienst, 20/09/2005 - 47 Zeilen, 510 Worte)


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