EUROPA/SPANIEN - „Das christliche Zeugnis der Gemeinschaft und der Liebe in der Familie besitzt heute ein einzigartiges Potential für die Evangelisierung“. Kardinal Sepe in seiner Predigt zum XVI. Marianischen Tag der Familie im Marienheiligtum in Torreciudad

Montag, 19 September 2005

Huesca (Fidesdienst) - Über 15.000 Menschen nahmen am Sonntag, den 18. September, am XVI. Marianischen Tag der Familie im Marienheiligtum in Torreciudad (Diözese Huesca, Spanien) teil, bei dem der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Crescenzio Sepe, den Vorsitz hatte. Die Veranstaltung begann mit der traditionellen Darbringung der Gaben an die Jungfrau von Torreciudad, bei der rund fünfzig Gruppen und einzelnen Familien Blumen, handwerkliche Produkte und andere Geben niederlegten. Im Anschluss daran begann der feierliche Gottesdienst, an dem Kardinal Sepe als Hauptzelebrant teilnahm.
In seiner Predigt betonte der Präfekt des Missionsdikasteriums die Bedeutung der Familie und deren Beitrag zu Gesellschaft und Kirche. „Die Bürger jeder gesunden Gesellschaft fügen sich in diese ein und gehen dabei von ihrer ursprünglichen Bedingung als Mitglieder einer Familie aus“, so der Kardinal, der in diesem Zusammenhang die Schwächung der Gesellschaft durch Vorgänge „die das Institut Familie schwächen“ beklagte, da „totalitäre Mächte nicht wollen, dass ihre Bürger ‚Personen’ sind“, doch gerade die Familie „bringt Personen hervor, die sich als solche durch die Kraft der Liebe verwirklichen“. Aus diesem Grund, so Kardinal Sepe weiter „versuchen viele Gesellschaften heute die Familie zu entfremden, indem sie so genannte ‚neue Familienmodelle’ erfinden, die sie auch als ‚alternativ’ bezeichnen; sie fördern verschiedenen Formen der Auflösung der Familie, wie das freie Zusammenleben oder die Ehe ‚auf Probe’ bis hin zur Pseudo-Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren und sie verschließen die Gemeinschaft der Eheleute systematisch dem Geschenk des Lebens oder, noch schlimmer, sie unterdrücken und manipulieren das ungeborene Leben.“
Mit Bezug auf den Evangelisierungsauftrag der Familie betonte der Präfekt des Missionsdikasteriums, dass „das christliche Zeugnis der Gemeinschaft der väterlichen, mütterlichen, kindlichen und geschwisterlichen Liebe in der Familie, jedes einzelnen Familien Mitglieds und der Familie als Gemeinschaft, heute ein einzigartiges Potential für die Evangelisierung besitzt. Der Kardinal hob sodann die Bedeutung der Familie als „Hauskirche“ hervor und insbesondere ihre Rolle bei der Förderung der Priester- und Ordensberufe: „In der Umgebung der Frömmigkeit, die der christlichen Familie eigen ist, kann man die Stimme Gottes erkennen, die ruft“. Abschließend empfahl Kardinal Sepe die Förderung der Familie als „vorrangiges Anliegen“ und warnte vor der Gefahr, dass „die Förderung des Wohlergehens der Familie auch zur Auflösung der Familien beitragen kann“.
Nach Abschluss des Gottesdienstes wurde eine Botschaft von Papst Benedikt XVI. an die in Torreciudad versammelten Familien verlesen, in der der Papst diese aufforderte, „sich für die schwierige Aufgabe der Förderung und Stärkung der Gesetze und Methoden einzusetzen, die die Rechte und Pflichten der Familien begünstigen, die als Gemeinschaft des Lebens vom Schöpfer geschaffen wurde und ständiges Zeichen der Hoffnung für die Völker ist“.
Im Verlauf der Veranstaltung stellte Henar Molinero, Generalsekretär des Veranstaltungsausschusses des V. Weltfamilientreffens, das Anfang Juli 2006 in Valencia (Spanien) stattfinden wird, das Programm dieses kirchlichen Großereignisses vor und forderte die Familien zur zahlreichen Teilnahme auf. (RG) (Fidesdienst, 19/09/2005 - 43 Zeilen, 496 Worte)


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