VATIKAN - Papstaudienz für die israelischen Oberrabbiner: „Ihr Besuch ist ein Fortschritt beim Aufbau tieferer Beziehungen zwischen Katholiken und Juden“

Samstag, 17 September 2005

Castel Gandolfo (Fidesdienst) - „Ich betrachte Ihren Besuch als einen Fortschritt beim Aufbau tiefere Beziehungen zwischen Katholiken und Juden, ein Weg, der durch die Konzilserklärung „Nostra Aetate“ und durch vielfältige Formen des Kontakts, des Dialogs und der Zusammenarbeit, die ihren Ursprung in den Prinzipien und im Geist dieses Dokuments haben, neue Impulse und Kraft erhielt. Die Kirche unternimmt weiterhin alle Anstrengungen, um die Vision des Konzils hinsichtlich einer neuen Ära im besseren gegenseitigen Verständnis, im Respekt und in Solidarität den Dialog untereinander konkret umzusetzen“. Mit diesen Worten wandte sich der Papst an die Jerusalemer Großrabbiner Yona Metzger und Schlomo Mosche Amar, die er am Donnerstag, den 15. September im Apostolischen Palast in Castel Gandolfo in Audienz empfing.
Die Begegnung sollte vor allem die positiven Ergebnisse in den Beziehungen zwischen Christen und Juden anlässlich des 40. Jahrestages der Veröffentlichung des Konzilsdokuments „Nostra Aetate“ würdigen, das Papst Benedikt XVI. als „Meilenstein auf dem Weg der Versöhnung zwischen den Christen und dem jüdischen Volke“ bezeichnete. Der Papst erinnerte an seine Ansprache in der Kölner Synagoge anlässlich seines Jüngsten Pastoralbesuchs und betonte, dass „die Fackel der Hoffnung, die Gott dem jüdischen Volk und den Christen anvertraut hat, an die jungen Menschen weiter gegeben werden muss, damit … die zukünftigen Generationen, mit der Hilfe Gottes, eine gerechtere und friedlichere Welt auf bauen können, in der alle dieselben Rechte haben…“.
Abschließend erinnerte der Papst daran, dass die „Augen der Welt“ stets auf das Heilige Land blicken, „das von Juden, Christen und Muslimen als heilig bezeichnet wird“, und äußerte sich besorgt über die „Akte von Gewalt und Terror“ im Nahen Osten. „Wir müssen uns weiterhin dafür einsetzen, dass Religion und Frieden im Einklang voranschreiten“, so Papste Benedikt, der dabei ausdrücklich auf die neuen Probleme der christlichen Gemeinschaften im Heiligen Land verwies, die heute „vor neuen und zunehmenden Herausforderungen stehen“. (SL) (Fidesdienst, 17/09/2005 - 29 Zeilen, 320 Worte)


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