AFRIKA/NIGER - Fuer 3 Millionen Menschen immer noch drammatische Ernaehrungssituation im Niger. Kirche und Caritas fuehrend bei Hilfe und Wiederaufbau des landwirtschaftlichen Systems.

Montag, 12 September 2005

Niamey (Agentur Fides) - 2.700.000 Menschen riskieren immer noch das Leben aufgrund der
schweren Hungersnot die den Niger seit laengerem getroffen hat. Dies bestaetigt ein detaillierter Bericht der nigerianischen Caritas, der unterstreicht, dass trotz des Regenbeginns 1905 Bauerndoerfer riskieren, sich in den naechsten Monaten in einem schweren Ernaehrungsdefizit zu befinden.
Der Bericht unterstreicht auch dass der „Gesundheitseffekt der Ernaehrungskrise mit Sicherheit unterschaetzt wurde. Der groesste Teil der humantitaeren Hilfe hat sich tatsaechlich auf die Verteilung von Lebensmitteln konzentriert, die mit der schlechten Ernaehrung verbundenen Gesundheitsrisiken versteckend.“ Die durch diese Situation hervorgerufenen Krankheiten sind: Malaria (in den ersten 6 Monaten 2005: 224.221 Faelle, mit 327 Verstorbenen); Cholera (zum 31.8.2005 wurden 99 Faelle registriert, davon 10 toedlich); Meningitis (1036 Faelle mit 155 Verstorbenen); Masern (1582 Faelle, 10 teodlich).
Die katholische Kirche und die Caritas sind fuehrend in den Aktionen zur Unterstuetzung der Bevoelkerung. Die Caritas des Niger hat einen Punkteplan bestimmt. Der erste ist die kostenlose Verteilung von Lebensnmitteln an die Bevoelkerung. Der zweite ist die Operation „Food for work“, die darauf abzielt, den Bauern, die die nach dem Regen wieder produktiven Felder kultivieren, eine ernaehrungsmaessige Unterstuetzung zukommen laesst. Auf diese Weise reduziert sich die Abhaengigkeit der oertlichen Bevoelkerung von aeusseren Hilfen progressiv und Solidaritaetsaktionen und sozialer Zusammenhalt werden ermutigt. Im Bereich dieses Programms erbauen die Bauern Steinwaelle um die Dispersion des Regens zu vermeiden. Der dritte Punkt betrifft die Unterstuetzung von 760 von der Regierung in Zusammenarbeit mit internationalen humanitaeren Organisationen, gefoerderten Ernaehrungszentren. Im Rahmen dieses Programms wurden bereits ueber 700 Tonnen Lebensmittel verteilt.
Diese Programme werden durch die Entwicklungs- und Solidaritaetskomitees der oertlichen Kirche unterstuetzt. Im August haben die Bischoefe der beiden nigerianischen Diozesen, Michel Christian Cartatéguy, Bischof von Niamey und der Bischof von Maradi, Ambroise Quédrago, mit den Verantwortlichen fuer die Hilfe der Kirche eine zweitaegige Sitzung abgehalten, um die unternommenen Aktionen zu bewerten.
Aus der Versammlung ging hervor, dass die nigerianische Caritas in der Versorgung der Ernaehrungszentren mit der UNICEF zusammenarbeitet. Die Caritas sichert im besonderen die Belieferung mit Getreide, Milch fuer die Neugeborenen und die Auswahl von humanitaerem Personal. Die nigerianische Caritas befindet sich in konstantem Kontakt mit anderen im Niger operierenden humanitaeren Organisationen (Welternaehrungsprogramm -PAM, Rotes Kreuz etc.). PAM und Caritas zum Beispiel sind derzeit darum bemueht, ueber 2 Millionen Tonnen Getreide, Huelsenfruechte und Oel in den beiden nigerianischen Diozesen zu verteilen.
Die Caritas beabsichtigt jedoch, ueber die Not hinaus zu gehen und Programme zum Wiederaufbau des landwirtschaftlichen Systems und des oertlichen sozialen Netzes ins Leben zu rufen. An der Basis dieser Initiative gibt es 4 Fragen: Wie einer eventuellen Ernaehrungskrise vorbeugen? Wie ein Entwicklungsprogramm fuer die Landwirtschaft festlegen? Welche Alternativen sind beim Getreideanbau (Hirse) die fuer den unbestimmten Regen zu sensibel ist moeglich? Wie der taeglichen Situation der durch die Ernaehrungskrise verschlimmerten Unterernaehrung der Kinder begegnen? Diese Probleme werden angegangen durch die Wiederherstellung der Sicherheitsbestaende an Lebensmitteln; die Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Infrastrukturen (Aussaat, Brunnen, Getreidespeicher); der Produktionsvielfalt und der Wasserverteilung; die Verstaerkung der Ernaehrungszentren und die Einrichtung von Werkstaetten zur Umgestaltung der Lebensmittel. (L.M.) (Agentur Fides 12/9/2005)


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