OZEANIEN/AUSTRALIEN - Islamisch-christlicher Dialog in Australien: Nach Ansicht des Weihbischofs von Melbourne müssen vor allem Vorurteile und Schemen überwunden werden

Donnerstag, 21 Juli 2005

Melbourne (Fidesdienst) - Nach Ansicht von Weihbischof Christopher Prowse von Melbourne sollte der islamisch-christliche Dialog in Australien vor allem gute und freundschaftliche Beziehungen zwischen den Glaubensgemeinschaften fördern. Dies betonte er nach den jüngsten Anschlägen in London.
„Seit ich mit den muslimischen Religionsführern unserer Stadt Kontakt habe, bin ich ein besserer Mensch“, so der Weihbischof zu seiner persönlichen Erfahrung. Weihbischof Prowse hielt vor kurzem einen Vortrag im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der muslimischen Gemeinde, in dem er betonten: „Wir müssen alte Schemen überwinden und den Dialog und die Freundschaft fördern. Die Beziehungen zu den anderen Religionsgemeinschaften und insbesondere mit der islamischen, darf nicht nur im theologischen Vergleich bestehen. Es müssen vielmehr durch das Vermitteln von Wissen gegenseitige Vorurteile überwunden und zwischenmenschliche Beziehungen gefördert werden und zwar im alltäglichen Leben“.
Nach wissenschaftlichen Schätzungen leben in Australien unter den rund 17 Millionen Einwohnern etwa 350-400.000 Muslime. Der Islam ist damit in Australien die zweitgrößte Religion nach dem Christentum. Bei den muslimischen Gläubigen handelt es sich größtenteils um Einwanderer aus Ländern mit muslimischer Mehrheit. Die Zahl der Einheimischen, die zum Islam konvertierten wird auf rund 5.000 geschätzt. Die meisten muslimischen Einwanderer kommen aus dem Libanon, gefolgt von Türkei, Ägypten, Indonesien, Malaysia und Pakistan. Die meisten Muslime leben in Sydney und Umgebung.
Rund 150 muslimische Vereine schließen sich in der Australischen Muslimischen Union zusammen. Muslimische Vereine engagieren sich in Australien auf kultureller, erzieherischer und sozialer Ebene. Seit 1995 gibt es in Australien auch die Islamische Liga für Menschenrechte. Insgesamt gibt es 16 islamische Kulturzentren und 75 Moscheen. Die größte Moschee steht in Sydney, wo es auch das größte Kulturzentrum des Landes gibt. An der staatlichen Universität Melbourne gibt es eine Fakultät für Islamkunde und Arabisch. (PA) (Fidesdienst, 21/07/2005 - 28 Zeilen, 296 Worte)


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