AFRIKA/NIGER - „Die Menschen haben wieder ein wenig Hoffnung. Wir danken dem Heiligen Vater für die Hilfen für die Opfer der Hungersnot in Niger“, so der Erzbischof von Niamey im Gespräch mit dem Fidesdienst

Mittwoch, 20 Juli 2005

Niamey (Fidesdienst) - „Ich möchte dem Heiligen Vater dafür danken, dass er uns durch den Päpstlichen Rat ‚Cor Unum’ umfangreiche materielle Hilfen für die von der Hungersnot betroffenen Menschen in Niger zur Verfügung gestellt hat“, so Erzbischof Michel Christian Cartateguy von Niamey, der Hauptstadt Nigers, das von einer schweren Lebensmittelkrise betroffen ist (vgl. Fidesdienst vom 28. Mai 2005). „Wir werden auch von anderen katholischen Hilfswerken unterstützt“, fügt der Erzbischof hinzu.
„Auch mehrer Länder schicken uns Hilfsmittel und viele Länder haben uns ihre Hilfe versprochen, auf die wir noch warten“, so der Erzbischof weiter. „Die Menschen haben wieder ein wenig Hoffnung, denn es hat auch wieder heftige Regenfälle gegeben. Die nächste Ernte ist jedoch erst für Oktober-November vorgesehen. In der Zwischenzeit wird Niger auf die Hilfen aus dem Ausland angewiesen sein“, so Erzbischof Cartateguy abschließend. Unter anderem braucht das Land auch dringen Saatgut. Die FAO, Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, bittet in einem Spendenaufruf um 4 Millionen Dollar für den Kauf von Saatgut und Vieh.
Der Koordinator für die Nothilfen der Vereinten Nationen, Jan Egeland, bittet in einem weiteren Spendenaufruf um Hilfen in Höhe von 30 Millionen Dollar, die für die Entsendung neuer Lebensmittelhilfen nach Niger benötigt werden. Egeland bestätigt, er habe „ermutigende Zusagen“ von der Europäischen Kommission und anderen europäischen Ländern, aus arabischen Staaten, den Nachbarländern Nigers und den Vereinigten Staaten erhalten. Rund 10 Millionen Dollar werden von Schweden, Norwegen, der Schweiz, Belgien, der Europäischen Union, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Dänemark, Deutschland und den Vereinigten Staaten bereit gestellt.
Egeland erklärte in diesem Zusammenhang, dass rund 800.000 Kinder von der Hungersnot betroffen sind und bereit über 150.000 unter schwerer Unterernährung leiden und sich in Lebensgefahr befinden.
Nach Schätzungen der Hilfswerke der Vereinten Nationen riskieren rund 4 Millionen der insgesamt 12 Millionen Einwohner Nigers den Hungertod. (LM) (Fidesdienst, 20/07/2005 - 29 Zeilen, 326 Worte)


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