AFRIKA/NIGER - Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen verdreifacht Hilfsmittel für Niger, wo die Zahl der Hungerleidenden steigt

Donnerstag, 14 Juli 2005

Rom (Fidesdienst) - Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) plant die Verdreifachung der Hilfen zur Lebensmittelversorgung der Menschen in Niger im Rahmen von Nothilfeprogrammen. Damit steigt die Zahl der Hilfeempfänger auf über eine Million Menschen an. Während der „Hungerzeit“ sind in dem afrikanischen Land vor allem Kinder gefährdet. Wie aus einer jüngsten Untersuchung zur Ernährungslage hervorgeht sind rund 2,4 bis 2,9% der Kinder im Alter unter fünf Jahren schwer unterernährt.
In den am meisten betroffenen Gebieten steigt die Rate der Unterernährung auf 6% an. Dieses Jahr sind die Verhältnisse in Niger besonders schlecht, nachdem neben den äußerst geringen Niederschlägen die Ernte auch durch die die schlimmste Heuschreckenplage der vergangenen 50 Jahre zerstört wurde.
Zahlreiche Nichtregierungsorganisationen haben in Niger bereits spezifische Hungerhilfeprogramme auf den Weg gebracht. Das WFP wird auch die Mütter, die ihre Kinder zu den Ernährungszentren begleiten mit kostenlosen Mahlzeiten versorgen. Auch Familien, die besonders gefährdet sind erhalten gezielt Lebensmittelrationen, bei deren Verteilung die Regierung von Niger mit den Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeitet.
„Kinder sterben und auch die Erwachsenen leiden unter dem Hunger“, so der Leiter des WFP-Büros in Niger, Gian Carlo Cirri, der eine rasche Antwort auf die schlimmste Lebensmittelkrise der vergangenen Jahre in Niger fordert. „Wir haben es bereits gesagt und wiederholen es. Niger braucht heute Lebensmittelhilfen, nicht erst morgen!“. Die WFP-Programme wurden vor allem durch die verspätete Bereitstellung von Finanzmitteln und Schwierigkeiten beim Kauf von Lebensmitteln in der Region verzögert. Die Lebensmittel wurden nun über westafrikanische Häfen von den internationalen Märkten angeliefert. Nachdem die internationale Presse über die Hungersnot in Niger berichtetet, konnte nun ein Großteil des Spendenaufrufs des WFP für rund 465.000 betroffene Menschen in Niger in den vergangenen Wochen gedeckt werden. Es werden jedoch weitere 12 Millionen Dollar zur Deckung der Kosten für die Lebensmittelversorgung von rund 1,2 Millionen weiteren Bedürftigen benötigt. Auch in den besseren Jahren ist die Unterernährungsrate unter Kindern in Niger besonders hoch. Rund 82% der Einwohner sind von Zuschüssen für die Landwirtschaft und die Viehzucht abhängig und nur rund 15% des Landes kann bewirtschaftet werden, Die geringen Niederschläge führen dazu dass die Landwirte unter äußerst schwierigen Bedingungen arbeiten. „Die internationale Staatengemeinschaft darf nicht zulassen, dass Niger in einem Zustand der konstanten Armut lebt. Wir haben die Mittel, die notwendig sind, die Situation zu ändern und wir müssen dies dringend tun“, so Cirri. (LM) (Fidesdienst, 14/07/2005 - 36 Zeilen, 393 Worte)


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