ASIEN/INDONESIEN - Friedensgespräche zwischen der Regierung in Jakarta und den Guerillakämpfern aus Aceh aufgenommen

Donnerstag, 14 Juli 2005

Helsinki (Fidesdienst) - Es bestehen Hoffnungen auf die Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen der Guerillabewegung aus der indonesischen Provinz Aceh (auf Sumatra) und Vertretern der Regierung in Jakarta in Helsinki (Finnland). Die Gespräche sollen dazu beitragen, dass eine gemeinsame Prinzipienerklärung formuliert werden kann, die als Grundlage für eigentliche Friedensverhandlungen dienen soll. Am Vorabend der Gespräche hat die Bewegung „Free Aceh Merdeka“ (GAM) erklärt, man werde auf die Trennung von Indonesien verzichtet. Damit erfüllen die Guerillakämpfer eine grundlegende Forderung der indonesischen Regierung.
Der Sprecher der Rebellenbewegung, Bachitar Abdullah, erklärte, dass die Bevölkerung der Provinz Aceh im allgemeinen in diesem Punkt zustimme, der bisher zu den größten Hindernissen bei den Friedensgesprächen gehörte. In einer Verlautbarung betonen die Rebellen, dass „das einzige Mittel zum Erlangen eines dauerhaften Friedens Verhandlungen sind, die der Bevölkerung von Aceh das Recht und die Fähigkeit zuerkennen, über die eigenen Angelegenheiten innerhalb der indonesischen Republik zu entscheiden. Die Rebellenbewegung GAM fordert jedoch die Anerkennung als politische Partei in der Region. Diese Forderung führte dazu, dass die Verhandlungen trotz des beiderseitigen guten Willens hinsichtlich eines vorbereitenden Abkommens unterbrochen wurden. Die indonesischen Delegierten vertreten die Ansicht, dass die Gesetze des Staates vorsehen, dass einer Partei, damit sie anerkannt werden kann in mindestens der Hälfte der insgesamt 32 Regionen des Landes eine Niederlassung besitzen muss, während es sich bei der GAM um eine Bewegung mit lokalem Charakter handle.
Die Bewegung fordert politische Anerkennung und materiellen Wohlstand. Bei dem 30jährigen Bürgerkrieg in der Region starben insgesamt 15.000 Menschen, größtenteils Zivilisten. In den vergangenen zwei Jahren stationierte die Regierung Soldaten in der Region, die die Rebellen bekämpfen sollten. Die Provinz Aceh gehörte mit ihren rund 4 Millionen Einwohner zu den Regionen die am meisten vom Seebeben am 26. Dezember 2006 betroffen waren. (PA) (Fidesdienst, 14/07/2005 - 29 Zeilen, 299 Worte)


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