EUROPA/DEUTSCHLAND - Jahresbericht 2004 „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“: 6.000 Pastoralprojekte in aller Welt. „Die wichtigste Aufgabe der Kirche ist die Verbreitung des Wortes Gottes“, sagt die Generalsekretärin zu ihrem Abschied

Mittwoch, 13 Juli 2005

Königstein (Fidesdienst) - Dank Unterstützung aus fast allen Kontinenten konnte "Kirche in Not" auch im vergangenen Jahr unterdrückten und notleidenden Christen in aller Welt Hilfe leisten. Dies gibt das kirchliche Hilfswerk bei der Präsentation des Jahresberichts 2004 bekannt, der dem Fidesdienst vorliegt. Im Jahr 2004 förderte das Hilfswerk rund 5.900 Projekte lokaler Pfarrgemeinden und Diözesen in insgesamt 137 Ländern der Erde. Nach Angaben des Hilfswerks lag das Gesamtspendenaufkommen der Nationalbüros um 1% über dem Vorjahresergebnis (rd. 66,2 Mio. Euro gegenüber rd. 65,6 Mio. Euro 2003). Da allerdings im gleichen Zeitraum die Einnahmen des internationalen Sekretariats um die Hälfte zurückgingen (von rd. 6,9 Mio. Euro auf rd. 3,45 Mio. Euro), ergeben sich Gesamteinnahmen von rd. 69,7 Mio. Euro gegenüber rd. 72,5 Mio. Euro im Vorjahr.
Anlässlich der Präsentation des Jahresberichts verabschiedete sich Antonio Willemsen, die bisherige Generalsekretärin des von Pater Werenfried von Straaten gegründeten Hilfswerks „Kirche in Not/Ostpriesterhilfe“, die dieses Amt seit 1960 ausübte. Ihr folgte am 1. Juni Dr. Norbert Neuhaus nach. Antonia Willemsen betonte in ihrer Ansprache die insbesondere den religiösen Aspekt der Hilfeleistung bei der Ausbildung von Priestern, dem Bau von Kirchen, der Verteilung von Arbeitshilfen für die Katechese und die Unterstützung des Apostolats in den Medien … denn „es ist viel einfacher Spenden für soziale Zwecke zu sammeln“, wie dies viele andere Organisationen tun, doch „die wichtigste Aufgabe der Kirche ist die Verbreitung des Wortes Gottes“.
Die von Kirche in Not gesammelten Hilfsmittel wurden im einzelnen wie folgt verteilt: In Mittel- und Osteuropa gehörte die Hilfe für die Ukraine (rd. 4,6 Mio. Euro), insbesondere für das griechisch-katholische Priesterseminar in Lviv (Lemberg), das am 28. August 2005 eingeweiht wird, ebenso zu den Prioritäten von "Kirche in Not" wie die Unterstützung für Russland. Die katholische Kirche in Russland erhielt rd. 1,2 Mio. Euro an Unterstützung, rd. 1,3 Mio. Euro gingen an interkonfessionelle Projekte. Mit über 813.000 Euro, vor allem für die Ausbildung von Priestern, hat das Hilfswerk der orthodoxen Kirche geholfen. Nach wie vor bedeutend waren die Hilfen für Kroatien mit über 720.000 Euro und Bosnien-Herzegowina mit über 570.000 Euro. In Afrika lag der Schwerpunkt der Unterstützung in den kriegsgeplagten Ländern Sudan und Demokratische Republik Kongo sowie in Angola und Äthiopien, wo nach dem Ende kriegerischer Auseinandersetzungen großer Bedarf an Hilfe zum Wiederaufbau kirchlicher Gebäude und Strukturen herrscht. In Lateinamerika sind Hilfen für Projekte in Kuba und Haiti wegen der dort herrschenden politischen Lage weiterhin vorrangig. In Asien gilt dasselbe für China, Myanmar und Vietnam. Auf Projekte in Mittel- und Osteuropa entfielen 18 Millionen Euro, auf Lateinamerika 11, auf Asien (einschließlich des Nahen Ostens) 10,1 und auf Afrika 8,9 Millionen Euro.
Den größten Anteil an den Gesamtleistungen nahmen mit über 27% Bauprojekte ein. Es folgte die Unterstützung zur theologischen Aus- und Weiterbildung von Priestern Ordensleuten und Laien mit mehr als 17%. Messstipendien als Beitrag zum Lebensunterhalt bedürftiger Priester schlugen mit 14,7% zu Buche und die Förderung von Medienprojekten mit 17,3%. Für geistliche Literatur stellte "Kirche in Not" 13,2% und für den Erwerb von Fahrzeugen zur Förderung der Seelsorge 4,7% der Mittel zur Verfügung. Der Anteil der Existenzhilfe für Ordensfrauen betrug 3,8%. (RG) (Fidesdienst, 13/07/2005 - 46 Zeilen, 543 Worte)


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