ASIEN/INDIEN - Nachschlagewerk zum Christentum in Südasien soll zur Bekämpfung des religiösen Fundamentalismus beitragen

Dienstag, 12 Juli 2005

New Delhi (Fidesdienst) - Im Rahmen einer ökumenischen Zusammenarbeit soll in Indien ein neues „Lexikon des Christentums in Südasien“ herausgegeben werden, das die Rolle des christlichen Glaubens auf dem indischen Subkontinent in den vergangenen zweitausend Jahren erläutern soll. Das Christentum kam im Jahr 40 nach Christus durch den Apostel Thomas nach Indien.
An dem ökumenischen Projekt arbeiten katholische, orthodoxe und protestantische Wissenschaftler und unabhängige Experten mit. Das Team wird von Professor Roger Hedlund geleitet, der in Chennai im indischen Unionsstaat Tamil Nadu tätig ist.
Das Projekt gewinnt vor allem vor dem Hintergründ jüngster fundamentalistischer Episoden an Bedeutung, bei denen Vertreter der Hindutva-Ideologie versuchten das Christentum aus der indischen Kultur auszuschließen. Die geplante Veröffentlichung des Lexikons soll falschen Argumenten entgegenwirken, wie Prof. Hedlund gegenüber dem Fidesdienst bekräftigt, da „das christliche Erbe beim Aufbau und der Entwicklung der indischen Kultur und Gesellschaft eine wichtige Rolle gespielt hat; dieses Erbe wird heute absichtlich ignoriert“.
Das neue Nachschlagewerk soll im Jahr 2006 erscheinen und soll Bezugspunkt für Christen, Laien, Studenten, Forschungszentren und Bibliotheken sein. Professor Hedlund äußert sich besorgt zur Zunahme des religiösen Fundamentalismus auf dem indischen Subkontinent, der in Indien hinduistischer, in Pakistan muslimischere und in Sri Lanka buddhistische Prägung ist. „Mit unserem Werk“, so der Professor abschließend, „möchte wir auch auf die solide Tradition des harmonischen Zusammenlebens zwischen den Religionen in der Geschichte Südasiens hinweisen“. (PA) (Fidesdienst, 12/07/2005 - 26 Zeilen, 240 Worte)


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