ASIEN/PAKISTAN - Nach den Anschlägen in London beten Muslime und Christen gemeinsam in Pakistan. Der Fidesdienst im Gespräch mit Bischof Andrew Francis von Multan

Freitag, 8 Juli 2005

Multan (Fidesdienst) - „Es ist eine wahre Tragödie für die ganze Menschheit. In Multan haben wir heute morgen für die Opfer und für ihre Familien gebetet und Heilige Messen für sie geopfert. Die Christen sind erschüttert, aber dasselbe gilt auch für die Muslime. Ich habe die muslimischen Religionsführer hier in der Gegend angesprochen und wir haben uns zu einem Moment der Solidarität und des gemeinsamen Gebetes getroffen. Sei verurteilen die Attentate ganz klar und betonen, dass diese den wahren Islam verraten.“, die berichtet Bischof Andrew Francis von Multan im Gespräch mit dem Fidesdienst. Der Bischof von Multan setzt sich in seinem Land vor allem für den muslimisch-christlichen Dialog ein.
Zum Zeitpunkt der Attentate besuchte der Bischof einige Dörfer in seiner Diözese und erfuhr so erst bei seiner Rückkehr von den schrecklichen Anschlägen in London.
„Ich engagiere mich hier sehr für den muslimisch-christlichen Dialog und vermute, dass diese Anschläge leider negative Auswirkungen haben werden, denn sie lassen Vorurteile, Hass und Misstrauen entstehen. In Pakistan bemühen wir uns sehr um den Aufbau der interreligiösen Harmonie und um sozialen Frieden. Internationale Spannungen helfen uns dabei nicht.“, so der Bischof im Gespräch mit dem Fidesdienst weiter.
„Diese tragischen Ereignisse“, so Bischof Francis weiter, „machen uns jedoch auch Mut, wenn es darum geht auf unserem Weg voranzuschreiten, wie uns auch Papst Johannes Paul II. lehrte, der der muslimische Welt die Hand reichte und den muslimischen Gläubigen stets mit Hoffnung und Respekt entgegen trat.“
Der Bischof lanciert auch einen Appell an die pakistanische Gemeinde in London: „Wir bitten unsere Landsleute darum, die Gesetze stets zu respektieren, zum Frieden beizutragen, keinen Hass zu schüren und ihre Kinder zu den gemeinsamen Werten der Achtung der Mitmenschen, der Gesellschaft und des Staates zu erziehen.“
„Wir leben in Zeiten des großen Wandels auf gesellschaftlicher und religiöser Ebene in Europa und außerhalb. In dieser Phase unserer Zeit besteht unsere Aufgabe darin, das Evangelium so treu als möglich umzusetzen und uns für die Versöhnung unter den Völkern zu engagieren. In Pakistan versuchen wir Christen unser Bestes zu tun.“ (PA) (Fidesdienst, 08/07/2005 - 30 Zeilen, 357 Worte)


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