AFRIKA/ÄGYPTEN - Attentat in London: „Im Nahen Osten ist die Lage äußerst angespannt und Terroristen versuchen die Spaltung mit dem Westen zum Explodieren zu bringen

Donnerstag, 7 Juli 2005

Kairo (Fidesdienst) - „Trotz der gegebenen Vorsicht und angesichts der Tatsache, dass sich noch keine Organisation zu der Tat bekannt hat, bin ich der Ansicht, dass die Situation im Nahen Osten etwas mit den Ereignissen in London zu tun hat“, so der Comboni Missionar Pater Luciano Verdoscia aus Kairo in einem Kommentar zu den Attentaten, die heute morgen in London verübt wurden, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben kamen.
„Die Situation im Nahen Osten ist sehr angespannt seit dem Krieg im Irak und angesichts der allgemein schlechten Wirtschaftslage und der Druckausübung auf die lokalen Regierungen seitens der Vereinigten Staaten mit dem Ziel einer Demokratisierung“, so der Missionar. „Vor einem solchen Hintergrund versuchen islamische Fundamentalisten die bereits bestehende Spaltung zwischen der westlichen Welt mit ihrer weitgehend säkularen Denkweise und der muslimischen Welt zu vergrößern. Dabei empfinden sich diese Muslime als Boten einer alternativen Vision zur westlichen Welt“.
„Zur Bekämpfung des Terrorismus und der Überwindung der Spaltungen, die die Zukunft der Menschheit gefährden, müssen vor allem der Dialog und das gegenseitige Verständnis gefördert werden. Daneben sollten jedoch alle Staaten aktiv bei der Bekämpfung des Terrorismus zusammenarbeiten, der die Religion als Vorwand für gewaltsame Aktionen nutzt“, so Pater Verdoscia. „Als Christen müssen wir uns um die Zusammenarbeit mit den Muslimen für das Gemeinwohl bemühen. Nur so können wir unseren Beitrag zum Aufbau des Friedens leisten“. (LM) (Fidesdienst, 07/07/2005 - 24 Zeilen, 245 Worte)


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