AFRIKA/LIBERIA - „IN LIBERIA SIND DIE VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE RÜCKKEHR DES FRIEDENS GEGEBEN“, SO FABIO RICCARDI VON DER GEMEINSCHAFT ST. EGIDIO, „DOCH DIE INTERNATIONALE GEMEINSCHAFT MUSS DAS LAND IM AUGE BEHALTEN“

Montag, 1 September 2003

Rom (Fidesdienst) – „Die Voraussetzungen für den Frieden sind gegeben, wenn die internationale Staatengemeinschaft das Land weiterhin im Auge behält“, erklärt Fabio Riccardi, der für die Gemeinschaft St. Egidio die Friedensgespräche zwischen den verschiedenen Parteien in Liberia verfolgt, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Die römische Basisgemeinschaft St. Egidio versucht seit einiger Zeit im liberianischen Konflikt vermittelnd zu wirken. „Das Abkommen, auf das man sich am 18. August geeinigt hat, sieht die Schaffung einer Regierung der nationalen Einheit vor und ist ziemlich unmissverständlich, denn es legt auch die genauen Termine für die Machtübergabe von der derzeitigen Regierung an die neue Regierung fest“, so Riccardi weiter, „Es ist ein positives Zeichen, dass das Datum der Übernahme der Regierungsgeschäfte durch die neue Regierung am 14. Oktober noch nicht in Frage gestellt wurde“. „Abgesehen davon“, erläutert der Vertreter der Gemeinschaft St. Egidio, „darf man die enormen Schwierigkeiten nicht verheimlichen, die noch überwunden werden müssen: die schwierige wirtschaftlichen und gesellschaftliche Lage des Landes; die vielen Waffen, die noch im Umlauf sind; eventuelle Spannungen, die es zwischen den verschiedenen Komponenten der zukünftigen Regierung geben könnte“.
„Aus diesem Grund“, so Riccardi abschließend, „darf die internationale Staatengemeinschaft Liberia nicht aus den Augen verlieren. Nicht nur was die Versorgung mit materieller Hilfe anbelangt, sondern auch wenn es um die Bereitstellung von Beratern für die liberianischen Führungskräfte geht. Bei den Verhandlungen mit den Rebellen der LURD (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) ist mir bewusst geworden, wie sehr diese Menschen Rat und Ermutigung brauchen, damit es ihnen gelingt, die Logik des Krieges zu überwinden und den Weg des Friedens einzuschlagen“. (L.M.) (Fidesdienst, 1/9/2003 – Zeilen, Worte)


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