ASIEN/SRI LANKA - Sechs Monate nach dem Tsunami einigen sich Regierung und Rebellen über die Bestimmung der Hilfsmittel. Nichtregierungsorganisationen unterstützen weiterhin den Wiederaufbau von Häusern und Schulen

Montag, 27 Juni 2005

Colombo (Fidesdienst) - Die Regierung von Sri Lanka und die Rebellen der LTTE unterzeichneten sechs Monate nach der Tsunami-Katastrophe vom 26. Juni 2005 ein Abkommen über die Bestimmung der Hilfsmittel in Höhe von rund 3 Milliarden Dollar, die für die Opfer der Flutkatastrophe bereit gestellt wurden. In den vergangenen Monaten wurde im Land über die Bestimmung der Hilfsmittel viel polemisiert: Die Tamilen beklagten, dass die Gebiete im Norden und im Osten der Insel, die mehrheitlich von Angehörigen dieses Volksstammes bewohnt werden, diskriminiert oder boykottiert wurden.
Nach Aussage des politischen Flügels der Rebellenbewegung, Thamiselven, könnte dieses Abkommen auch zu Fortschritten bei der Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen der Regierung und den Rebellen führen, die vor zwei Jahren unterbrochen wurden, was vor allem für die Wirtschaft des Landes zu großen Schäden führte.
Unterdessen informierte das Kinderhilfswerk UNICEF sechs Monate nach der Tsunami-Katastrophe in einem Bericht über die Tätigkeit beim Weideraufbau in den von dem Seebeben betroffenen Ländern. In dem Bericht werden die bisher in den einzelnen Ländern erzielte Ergebnisse aufgelistet und der Stand der noch laufenden Wiederaufbauprojekte erläutert, vor allem was Hilfsprogramme für Kinder anbelangt.
UNICEF hat in Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen 1.200.000 Kinder geimpft und über 850.000 Behandlungen mit aufbauenden A-Vitaminen verteilt. Für tausende Menschen wurden hygienische und sanitäre Anlagen zur Verfügung gestellt und über eine Million Menschen werden täglich mit Trinkwasser versorgt; für 750.000 Kinder wurde Material für den Schulunterricht bereit gestellt, so dass bereits zwei Monate nach der Katastrophe fast alle Kinder wieder eine Schule besuchen konnten. Obschon nach der Tsunami-Katastrophe die Verbreitung von Krankheiten befürchtet wurde, ist kein Kind an Krankheiten gestorben, gegen die vorgebeugt werden kann. Das Kinderhilfswerk wird bis Ende 2005 insgesamt rund 306 Millionen Dollar für Nothilfen und erste Wiederaufbauprojekte in den betroffenen Ländern bereitstellen.
Die meisten Hilfsmittel der UNICEF wurden bisher für Wiederaufbauprojekte in den am meisten betroffenen Gebieten in Indonesien und Sri Lanka zur Verfügung gestellt. In Indonesien wurde vor allem das Bildungswesen gefördert, für das rund 60% der bereitgestellten Hilfsmittel eingesetzt wurden (etwa 190 Millionen Dollar). Mit rund 90 Millionen Dollar baute das Kinderhilfswerk 300 neue Schulen und in den kommenden zwei Jahren sollen 200 weitere Schulen in Banda Aceh und Nias wieder aufgebaut werden.
In Sri Lanka wird ein dreijähriges UNICEF-Programm durchgeführt, dass erste Nothilfen und Rehabilitationsmaßnahmen im Umfang von rund 136 Millionen Dollar vorsieht. Dabei werden im Rahmen eines Aktionsprogramms rund 55.000 Vertriebene mit Trinkwasser und sanitären Anlagen versorgt: unter anderem werden 4.400 hygienische Anlagen bereitgestellt, 6.300 Brunnen gebaut und 1.600 Toiletten zur Verfügung gestellt. (PA) (Fidesdienst, 27/06/2005 - 40 Zeilen, 437 Worte)


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