EUROPA/SPANIEN - Die Kundgebung vom 18. Juni in Madrid war „der Beginn einer Pro-Familien-Bewegung ohne gleichen“. Ähnliche Großveranstaltungen zum Schutz der Ehe und der Familie sind nicht ausgeschlossen, sollte die Regierung nicht auf die Forderungen eingehen

Mittwoch, 22 Juni 2005

Madrid (Fidesdienst) - „Dies ist nicht das Ende sondern der Anfang einer Bürgerinitiative ohnegleichen, einer Pro-Familien-Bewegung“, so der stellvertretende Vorsitzende des Spanischen Familienforums (FEF), Benigno Blanco, zur Kundgebung, die am vergangenen Samstag in Madrid stattfand. Nach Angaben der Veranstalter war die Initiative ein voller Erfolg, obschon sie in nur 50 Tagen organisiert wurde und sowohl öffentliche als auch private Institutionen keinerlei Unterstützung boten: die Ausgaben wurden aus den großzügigen Spenden der Teilnehmer finanziert.
An der Kundgebung zum Schutz der Werte der Ehe und der Familie und zum Schutz der Rechte jedes Kindes auf einen Vater und eine Mutter, nahmen zahlreiche Menschen teil. Der Vorsitzende von E-Christians, Joseph Miró betonte in seinem Beitrag, dass „während der vergangenen Monate ganz Europa und die ganze Welt die Entwicklung in Spanien mit Staunen betrachteten. Denn in Europa und in aller Welt ist die Ehe eine Gemeinschaft zwischen Mann und Frau und dies ist auch in der Universalen Menschenrechtserklärung so festgelegt. In 189 der insgesamt 191 Länder, die den Vereinten Nationen angehören, sind so genannte Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren verboten“. Deshalb stelle sich die Frage: „liegt die ganze Menschheit falsch?“. Benigno Blanco erklärt hierzu, dass „die Familie der wichtigste Schatz ist, den die Gesellschaft heute besitzt, ihre Grundlage und ihr Stützpfeiler. Doch niemand hat sich je so weit gewagt, wenn es darum geht, das Institut Familie zu zerstören“. Deshalb „haben sich die Kräfte der Familie aktiviert und werden keine Ruhe mehr geben. Wir dürfen einfach nicht schweigen“.
Der Vorsitzende des Institutes für Familienpolitik (IPF), forderte angesichts des großen Erfolges der Kundgebung, bei der die einstimmige Ablehnung der spanischen Familie gegen die beiden Gesetze zum Ausdruck kam, die die Familie gefährden (ein Scheidungsschnellverfahren und die Legalisierung der so genannten „Homo-Ehen“) von der Regierung eine umgehende Revision der beiden Gesetze und die Bereitschaft zum Gespräch über diese Themen, sollte sie nicht endgültige Spaltung in der Gesellschaft herbeiführen wollen. Auch die Föderation der Katholischen Eltern (CONCAPA) forderte den Regierungschef zur Rückgängigmachung des Gesetzentwurfs auf, da man nach dieser Kundgebung nicht mehr behaupten könne, dass „dieses Gesetz auf die Zustimmung der Mehrheit der spanischen Bürger stößt.“
Das FEF betonte in diesem Zusammenhang, dass die Kundgebung vom vergangenen Samstag „nur ein Anfang“ sei und schließt andere Masseninitiativen zum Schutz der Ehe und der Familie nicht aus, sollte die Regierung auf die gestellten Forderungen nicht eingehen.
Die Veranstalter beklagten falsche Informationen zur Kundgebung und die Manipulierung der Daten (nach offiziellen Angaben der Regierung sollen nur 166.000 Menschen teilgenommen haben). Man habe die Kundgebung als Angriff auf Homosexuelle dargestellt und behauptet bei der Veranstaltung seien Spruchbänder in diesem Sinn zu sehen gewesen. Außerdem werde die fälschlicher Weise betont, dass Spanien sich mit diesem Gesetz den anderen europäischen Staaten angleiche, während tatsächlich in keinem dieser Länder ein Gesetz existiere, dass solche Lebensgemeinschaften legalisiert und den Paaren gleichzeitig die Möglichkeit der Adoption garantiert. Die Organisation der Kundgebung wurde nach Angaben der Veranstalter auf jede nur mögliche Art behindert. (RG) (Fidesdienst, 22/06/2005 - 44 Zeilen, 517 Worte)


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