ASIEN/INDIEN - Die Diözese Tura im Nordosten Indiens: Eine Insel des Dialogs und der Harmonie, die sich vor allem für die Entwicklung der indigenen Völker einsetzt

Dienstag, 21 Juni 2005

Tura (Fidesdienst) - Eine kleine Gemeinde im Nordosten Indiens - wo es immer wieder zu Protestkundgebungen gegen die Regierung der indischen Union kommt und zahlreiche Autonomie-Bewegungen existieren - lebt friedlich und in einer harmonischen Atmosphäre der Solidarität und des interreligiösen Dialogs: es ist die katholische Glaubensgemeinschaft der Diözese Tura im indischen Unionsstaat Meghalaya unter Leitung von Bischof George Mamalessery.
Der Bischof erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Die Bevölkerung des Staates und in ganz Nordostindien besteht vor allem aus indigenen Völkern, bei denen es sich früher um Anhänger von Naturreligionen handelt, und die in ihren Siedlungen in den Bergen vor allem von der Landwirtschaft leben, die sie zur Selbstversorgung betreiben. Diese Menschen sind friedlich und nachdem sie den christlichen Glauben empfangen haben sind sie sehr bereit zum Dialog und zur Solidarität. Die katholische Kirche hat heute viele Gläubige und wenn wir es mit den anderen Konfessionen zusammenrechnen, dann machen die Christen 70% der Bevölkerung aus, weil die indigenen Völker der Verkündigung der Frohbotschaft sehr offen gegenüber standen.“
Die Kirche, so Bischof Mamalessery weiter, engagiere sich vor allem für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Dorfgemeinschaften, „vor allem was die Bildung und die medizinische Versorgung anbelangt, was in den unwegsamen Gebieten nicht immer einfach ist. Aus diesem Grund werden die Katholiken auch von den Nichtchristen geschätzt“.
Unter den Initiativen zur Entwicklung der einheimischen Bevölkerung gehört auch das Projekt „Pater Pio, Missionar in der Welt“, in dessen Rahmen im Dorf Thakimagre ein Gebäudekomplex mit einer Grundschule, einer Kappelle und einer Krankenstation entstand. Der Komplex wurde 2003 eingeweiht, heute besuchen 300 Kinder die dortige Schule.
Trotz der Präsenz von illegalen Bewegungen kommt es in der Region Tura nicht zu Episoden der Gewalt. Hier gibt es auch keine fundamentalistischen Hindu-Gruppen, wie sie in anderen Teilen der indischen Union präsent sind. Die Diözese, so der Bischof abschließend, sei ein Vorbild für Zusammenleben und Harmonie und wünscht sich, dass dies auch auf andere Teile des Landes abfärben möge. (PA) (Fidesdienst, 21/06/2005 - 29 Zeilen, 343 Worte)


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