ASIEN/SÜDKOREA - Erzbischof von Seoul und Wissenschaftler unterhalten sich über das menschliche Klonen und das ungeborene Leben

Montag, 20 Juni 2005

Seoul (Fidesdienst) - Erzbischof und Wissenschaftler im Gespräch: wie die Koreanische Bischofskonferenz mitteilt, fand vor einigen Tagen in Seoul ein Gespräch zwischen Erzbischof Nicholas Cheong von Seoul und Professor Suk Hwang statt, die beide zu den Hauptfiguren der Diskussion um die wissenschaftliche Forschung und dem Respekt für das ungeborene Leben gehören. Der Arzt und Wissenschaftler hatte vor kurzem bekannt gegeben, dass er in seinem Labor mit dem Klonen von Embryonen begonnen habe; der Erzbischof von Seoul tritt andererseits entschieden für den Schutz des menschlichen Lebens ein und lehnt wissenschaftliche Versuche mit Embryonen ab.
Professor Dr. Hwang hatte um das Gespräch gebeten, das eine Stunde lang dauerte und bei dem Fragen ethisch-philosophischer Natur, wie die Achtung des Menschlichen Lebens und die Ausrichtung der wissenschaftlichen Forschung, aber auch wissenschaftlich-technische Angelegenheiten, wie die Stammzellenforschung im Mittelpunkt standen. Der Ausgang des Gesprächs war nach Aussage beider Gesprächspartner unerwartet: man war sich vor allem einig dass die Auseinandersetzung mit ethischen Fragen für jeden Wissenschaftler unentbehrlich ist. Dabei betonte Dr. Hwang: „Ich befürchtete ein Urteil, wohingegen es sich um eine gemeinsame Auseinandersetzung mit dem Problem handelte. Auf jeden Fall war es für mich sehr lehrreich.“
Der Erzbischof von Seoul engagiert sich selbst persönlich, wenn es um Fragen der der Bioethik geht. Vor kurzem bat er in einem Brief an die Priester seiner Diözese, darum, unter den Gläubigen „ein Bewusstsein für Fragen der Bioethik zu schaffen“ und erklärte, in diesem Zusammenhang, dass „die embryonale Stammzellenforschung gegen das menschliche Leben verstößt“ und diese durch die Forschung mit erwachsenen Stammzellen ersetzt werden könne. Erzbischof Cheong forderte die Gläubigen auf die wissenschaftliche Forschung ohne ethische Grundlage nicht uneingeschränkt zu unterstützen.
Der Erzbischof erinnerte auch daran, dass die Kirche dem Leid der Kranken und Patienten, die an unheilbaren Krankheiten leiden, nicht gleichgültig gegenüberstehe und deshalb die Forschung an erwachsenen Stammzellen unterstütze, die keine Probleme ethischer Art aufwerfe. Unterdessen gab die katholische Universität Korea neue Forschungserfolge beim Einsatz erwachsener Stammzellen bei der Behandlung von Patienten mit Kreislaufproblemen bekannt. (PA) (Fidesdienst, 20/06/2005 - 31 Zeilen, 340 Worte)


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