AFRIKA/ÄGYPTEN - „Es ist paradox, dass die kleine christliche Gemeinde in unserem Land, die täglich um den Erhalt der eigenen Identität kämpft, die Folgen es ethischen Relativismus in Europa ertragen muss“, so ein katholischer Priester aus Ägypten im Gespräch mit dem Fidesdienst

Donnerstag, 16 Juni 2005

Kairo (Fidesdienst) - „Als in Ägypten lebender Christ möchte ich den Organisatoren und Teilnehmern der Kundgebung in Madrid meine Solidarität zum Ausdruck bringen“, so der katholische Priester Samir im Gespräch mit dem Fidesdienst in einem Kommentar zu der vom Spanischen Familienforum (FEF) veranstalteten Kundgebung, die auch von den spanischen Bischöfen unterstützt wird.
„Die Christen sind in Ägypten eine Minderheit in einem mehrheitlich muslimischen Land. Zu den charakteristischen Eigenschaften, die den ägyptischen Christen von den muslimischen Mitbürgern unterscheidet, gehört die Unauflöslichkeit der Ehe“, so Pfarrer Samir. „Die muslimischen Gesetze sehen vor, dass ein Ehemann seine Frau verstoßen kann, dies gilt für die Christen nicht“.
„Wenn es nun aber in europäischen Ländern Gesetze gibt, die die Ehe mit Lebensgemeinschaften gleichgeschlechtlicher Paare gleichstellen, dann sagen die Muslime in Ägypten: „so etwas können nur Christen tun“, und beziehen sich damit auch auf die Christen im eigenen Land, die hingegen, wie bereits gesagt, großen Wert auf die Identität der Familie als von Gott gegründete natürliche Institution legen“, so der ägyptische Priester weiter. „Es ist also paradox, dass die kleine christliche Gemeinde in Ägypten, die hier jeden Tag um den Erhalt der eigenen Identität kämpft, die Auswirkungen des ethischen Relativismus in Europa ertragen muss“, so Pfarrer Samir abschließend. (LM) (Fidesdienst, 15/06/2005 - 22 Zeilen, 241 Worte)


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