VATIKAN - Benedikt XVI. kommentiert bei der Generalaudienz Psalm 123: „Die Gerechten haben dem Herrn ihre Sache anvertraut und er steht ihrem hoffnungsvollen Aufblicken nicht gleichgültig gegenüber, er kennt ihr Flehen und enttäuscht ihre Hoffnung nicht“

Mittwoch, 15 Juni 2005

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Im Evangelium bezeichnet Jesus das Auge als Ausdruck des eigenen Inneren, als Spiegel der Seele (vgl. Mt 6,32-23). Im Psalm 123, den wir soeben hörten, spielt sich alles in einem Wechsel der Blicke ab: der Glaubende erhebt seine Augen zum Herrn und wartet auf die göttliche Reaktion, er möchte eine Geste der Liebe erblicken, einen wohlwollenden Blick.“ Mit diesen Worten begann Papst Benedikt XVI. seine Katechese bei der Generalaudienz zum Psalm 123 „Aufblick zu Gott“.
Oft kehrt in den Psalmen das Bild des Blickes des Allerhöchsten wieder, der „sich über die Menschen beugt, um zu sehen, ob es einen Weisen gibt: ob es einen gibt, der Gott sucht.“ So der Papst. Das Bild des Knechts und der Magd, „die auf eine befreiende Geste ihres Herrn warten“, soll die „Nachfolge des Armen, die Hoffnung des Unterdrückten und die Bereitschaft des Gerechten mit Blick auf den Herrn“ darstellen. „Der Betende wartet auf eine Geste der göttlichen Hand, damit sie Gutes tut und das Böse zerstört“.
Dem Gebet des einzelnen Gläubigen im Psalm schließt sich die ganze Gemeinschaft a: „Es wird dabei die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass die Hände des Herrn sich öffnen, Gerechtigkeit erwirken und das Böse zerstören. Die Gläubigen vertrauen auf sein Eingreifen in Liebe und Güte, denn sie sind Verachtung und Spott ausgesetzt.“ Die Gerechten haben dem Herrn ihre Sache anvertraut „und er steht ihrem hoffnungsvollen Aufblicken nicht gleichgültig gegenüber, er kennt ihr Flehen und enttäuscht ihre Hoffnung nicht.“ (SL) (Fidesdienst, 15/06/2005 - 22 Zeilen, 267 Worte)


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